Die Indianer Nordamerikas - Arapaho, ein Prärie-Stamm


Das Wort "Arapaho" ist entweder vom Pawnee-Wort Tirapihu oder Larapihu = Händler abgeleitet. Sie sind ein Volksstamm der Algonkin-Sprachfamilie und lebten einst am Cheyenne River und am Minnesota. Die Arapaho waren Ackerbauern und sind im 18. Jahrhundert von den Cheyenne von ihren Farmen vertrieben wurden. Auf ihren Wanderungen in ein neues Stammesgebiet zogen sie über den Big Horn River (1781 - 1792) zum North Platte River (1793 - 1812) bis sie schließlich (1812 - 1842) den Arkansas River überquerten und sich am Saskatchewan und in den Black Hills niederließen. In der langen Zeit ihrer Wanderung entwickelte sich aus Ackerbauern ein nomadierender Reiterstamm. Zwischen den Arapaho und den verbündeten Cheyenne und den feindlichen Teton, Comanchen, Kiowa und den Kiowa-Apachen wurden 1840 freundschaftliche Beziehungen hergestellt, um gemeinsam gegen die weißen Siedler und US-Armee vorzugehen.

Die Arapaho teilten sich in fünf große Stammesabteilungen auf und zwar - in die Nördlichen Arapahoes,
- in die Südlichen Arapahoes,
- in die Atsina oder Gros Ventres
- in das "Holzhüttenvolk" (engl.: Woodlodge people) oder "Großes Hüttenpfahlvolk" (engl.: Big Lodge pole people) und
- in die "Felsenmenschen" Weiterhin gab es zahlreiche kleine Gruppen und Banden und den Namen "Bären" (Bears), "Bösgesichter" (Bad Faces), "Flußleute" (River Men), "schlechte Pfeifen" (Bad Pipes), "Schmiergesichter" (Greasy Faces), "Wächter" (Watchers) und "Wölfe" (Wolves).

Die Arapaho teilten sich wie die Cheyenne in Northern und Southern Arapaho. Die Northern (Nördlichen) Arapaho bewohnten ein Gebiet zwischen dem North Platte River und dem Yellowstone River, in dem auch die Cheyenne und Teton-Dakota wohnten. Die Southern (Südlichen) Arapaho lebten in der Prärie von Colorado und Kansas. Immer wieder überfielen sie bis in das Jahr 1851 hinein den Santa-Fé-Trail als zahlenmäßig größte Völkergruppe dieser Gegend. Im gleichen Jahr schlossen die Cheyenne, Arapaho, Teton und die US-Regierung einen Friedensvertrag. Vertreter der Regierung und Anführer der Stämme fanden sich im Fort Laramie ein, um über die Errichtung von Forts und den Straßenbau durch die Jagdgründe zu verhandeln. Im Anschluß strömte eine Unzahl an Siedlern, Soldaten, Ranchern und Goldgräber in das Land, was 1861 Beamte des Gouverneurs veranlaßte mit den Stämmen der Region über das neu gegründete Territorium Colorada in Verhandlungen zu treten. Man traf sich dazu im Fort Wise am Arkansas River. Die Häuptlinge waren bereit im Gebiet zwischen Sand Creek und Arkansas zu leben, wenn Landrechte, unbegrenzte Bewegungsfreiheit und die Büffeljagd Lager Arapaho 1900. ihnen garantiert wurde. Besonders wichtig für die Stämme war die unbegrenzte Bewegungsfreiheit, da ihr neues Gebiet nicht für den Ackerbau geeignet war und Wildarmut herrschte. Betroffen von diesem Vertrag waren vor allem die Southern Arapaho. Für den guten Abschluß der Verhandlungen erhielten die anwesenden Häuptlinge vom Bevollmächtigten für Indianerangelegenheiten als Geschenke Decken, Tabak, Zucker und Orden.

Zwischen den Jahren 1861 bis 1865 waren die Häuptlinge der Arapaho und Cheyenne damit beschäftigt, ihre jungen Krieger von Kampfhandlungen gegen die Weißen abzuhalten. Jedoch Krieger der Teton, die sich für die Strafexpeditionen von General Sully in den Jahren 1863 und 1864 rächen wollten, überfielen Trecks der Siedler und Postkutschen am Platte River. Diese Überfälle wurden den Cheyenne und Arapaho angelastet, die dafür zurückschlugen. Bei Vermittlungen wurden die verbündeten Southern und Cheyenne von Gouverneur Evans und Colonel Chivington aufgefordert sich zu Fort Lyon zu begeben und sich dort bei Major Wynkoop zu ergeben. Wynkoop, ein Indianerfreund, wurde durch Major Anthony abgelöst. Dieser forderte die Indianer auf sich am Sand Creek niederzulassen und auf weitere Anweisungen zu warten. Die Arapaho teilten sich in zwei Gruppen: Oberhäuptling Left Hand brach zum Sand Creek, um sich dort mit den Southern Cheyenne zu vereinigen, Little Raven - auch ein Oberhäuptling, wanderte über den Arkansas River, da er mißtrauisch war.

Nach dem im Fort Lyon 600 Mann Verstärkung eingetroffen waren, brachen Colonel Chavington mit 700 Soldaten und Freiwilligen am 27.11.1864 zum Sand Creek auf. Daraus entstand das gnadenlose Massaker am Sand Creek (siehe Sand Creek - Teil 1 im Kapitel Geschichte dieser Webseite). Trotzdem das sich die Cheyenne und Arapaho friedfertig verhielten, wurde Left Hand niedergeschossen.

Nun schworen die Arapaho, Cheyenne und Teton den Mördern Rache und unternahmen einen blutigen Guerilla-Krieg gegen die Weißen. Black Kettle zog mit 400 Southern Cheyenne, die das Massaker überlebt hatten, zu den Southern Arapaho, Kiowa und Comanchen südlich des Arkansas Rivers. Little Raven und Black Kettle unterzeichneten am 14.11.1865 einen neuen Vertrag beim Zusammentreffen mit Regierungsbeamten. Daraufhin mußten sie das gesamte Gebiet des Bundesstaates Colorado aufgeben. Im Jahre 1868 zogen die Cheyenne und Southern Arapaho unter dem Druck der US-Armee ins Indianerterritorium Oklahoma in eine Reservation. Auch die Northern Arapaho und Cheyenne mußten 1870 kapitulieren und wurden in die Red Cloud Reservation eingepfercht. Im Jahre 1874 kam es in der Reservation zu einem blutigen Aufstand, nach dem die vertraglich zugesicherten Nahrungsrationen ausblieben. Betrügerische Regierungsbeamte hatten die Waren veruntreut. Viele Krieger des Reservats beider Stämme beteiligten sich am Krieg von Sitting Bull. Die letzten Überlebenden der Northern Arapaho und Cheyenne wurden ins Indianerterritorium zu ihren Stammesverwandten umgesiedelt. Etwa 4.000 Arapaho wurden 1930 gezählt.

Die Arapaho wie auch die Cheyenne gelten als Erfinder des Sonnentanzes in seiner vollkommensten Form und pflegten auch andere religiöse Riten in nachahmenswerter Weise. Auch ein sogenanntes heiliges Bündel besaßen die Arapaho, welches aber nicht so reich wie bei den Cheyenne verziert war, da es nicht im Kampf mitgeführt wurde. Neben einer heiligen Pfeife, die die Länge eines Armes hatte, befand sich in dem Bündel auch ein Reifen oder Rad was ebenso wie die Pfeife verehrt wurde. Nur bei bestimmten Zeremonien wurde das heilige Bündel geöffnet, da man es als Verkörperung der Gottheit betrachtete. Eine religiöse Symbolik gab es bei vielerlei Arbeiten im Alltag. Wurde eine Perlenarbeit ausgeführt oder eine Malerei auf ein Gegenstand aufgetragen, so erhielten die Muster, die verwendet wurden, einen Namen, der manchmal eine religiöse Bedeutung hatte. Bei den Cheyenne hatten die Muster eine nicht so weittragende Symbolik und deshalb waren die Stickereien der Arapaho bei den Weißen auch bekannter.

Gawunena
Sie waren eine kleine Arapaho-Gruppe.

Nakasinena
(Arapaho: "Salbeibuschvolk"). Die Nakasinena waren ein Unterstamm der Arapaho, der in Colorado Springs im heutigen US-Staat Colorado wohnte. Sie wurden von den frühen Siedlern als Nördliche Arapaho bezeichnet und behaupten von sich selbst die sogenannten Ur-Arapaho zu sein. Von ihrer Gruppe sollen alle anderen Arapaho abstammen.