Die Indianer Nordamerikas - Die Illinois, Nordosten


(= indian.: Illiniwek, diesen Namen änderten die Franzosen in "Illinois"). Sie sind ein Stamm der großen Algonkin-Sprachfamilie, der sich aus sechs Stämmen (siehe unten) zusammensetzt. Seine Heimat waren die Wälder und die Prärie im Norden des heutigen US-Staates Illinois und die Prärien von Iowa und Missouri. Im 17. Jahrhundert erreichten sie ihre größte Anzahl an Stammesmitgliedern mit 9.000 Personen.

Die Dörfer der Illinois wurden regelmäßig von Sioux-Stämmen und den Fox überfallen, die mit reicher Beute zu ihren Zelten zurückkehrten, wie Gefangene und andere für das Leben brauchbare Dinge. Diese ständigen Übergriffe der benachbarten Stämme veranlaßte die Illinois ihr Stammesgebiet zu verlassen und sich im das Tal des Illinois Rivers anzusiedeln. Aber auch hier fanden sie keine Ruhe, denn nun wurden ihre Dörfer von den Mohawk und Seneca - Stämme der Irokesen-Liga - überfallen. Auf diese Weise sank die Zahl der Illinois. Gravierend kam noch hinzu, dass französische Trapper mit ihrem Brandy für den Verfall der Kultur des einst mächtigen Volksstammes beitrugen. Um das Jahr 1750 war die Zahl der Illinois auf 2.000 Personen zusammengeschmolzen. Diese schlossen sich ihren Stammesangehörigen im Ohio Valley an.

In dieses Gebiet zogen nicht nur die Illinois, sondern auch die Delawaren, Kickapoo, Miami, Ottawa, Potawatomi, Sauk und Fox, Shawnee und Wyandot der Algonkin-Sprachfamilie, ein Gebiet, was bestens für Ackerbau geeignet ist. Die Stämme standen nun vor der Wahl die Kultur der jagenden und fischenden Stämme des Waldlandes oder die Kultur der ackerbautreibenden Stämme des Südosten zu übernehmen. Sie lebten in großen Dörfern, in denen Wigwams errichtet waren, die aber aus Mangel an Birkenrinde mit Matten bedeckt waren. Die im Westen angesiedelten Stämme kamen in den Einfluß der Franzosen, die sie mit Feuerwaffen ausrüsteten und sie gegen die immer weiter vorrückenden Engländer und deren verbündeten Irokesen zu Kriegszügen aufhetzten. Die Algonkin-Stämme wurden durch militärischen Drill ausgezeichnete Kämpfer, treffsichere Scharfschützen und Meister der Strategie.

Nach der Einnahme der Stadt Quebec durch die Engländer, die damit das gesamte Territorium der Franzosen östlich des Mississippi übernommen hatten, sahen sich die Häuptlinge von den Franzosen hinters Licht geführt und setzten den Krieg unter der Führung des Ottawa-Sachem Pontiac mit ihren verbündeten Delawaren, Miami, Ojibway, Potawatomi, Sauk und Fox, Shawnee und Wyandot und den Stamm ihres Anführers - die Ottawa - fort. Die Illinois hielten sich heraus.

Nach seiner Niederlage gegen die Engländer im Jahre 1769 kam Pontiac als angesehener Gast zu den Illinois, um mit ihnen ein Fest zu feiern. Auf dem Nachhauseweg wurde er von einem Krieger der Kaskaskia rücklings mit einem Tomahawk kaltblütig erschlagen. Das Motiv für diesen Mord war ein als Belohnung ausgesetztes Faß Whiskey. Für diese ruhmlose und feige Tat sollten die Illinois einen hohen Preis bezahlen, sprach man doch von Pontiac trotz seiner Niederlage voller Ehrfurcht und sein Name und seine Taten waren auch in weit entfernte Gegenden in aller Munde.

Sie wurden nach diesem Ereignis von vier Stämmen, die von den Großen Seen kamen, überfallen und nahezu ausgerottet. Einige kleine Gruppen suchten bei den Franzosen Schutz, der ihnen auch gewährt wurde. 200 weitere Personen, vorwiegend Peoria, flohen in die Prärie und übernahmen das Präriejägertum.

Illinois-Unterstämme


Michigamea

(= Algonkin-Sprache: "Großes Wasser"). Nach diesem Wort wurde der US-Bundesstaat "Michigan" benannt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Michigamea von den Chickasaws aus ihren Jagdgründen vertrieben. Um das Jahr 1818 gab es noch drei männliche Stammesangehörige.

Peoria

(= "Er-kommt-mit-einem-Packen-auf-dem-Rücken"). Die Peoria sind ein Volksstamm der Illinois, der am Mississippi und Wisconsin River beheimatet war.


Weitere Unterstämme sind die Cahokia, Kaskaskia, Moingwena und Tamara.