Die Indianer Südamerikas - Die Kariben (Carib, Karib)


Wer schon einmal was über Mittel- oder Südamerika gelesen, gesehen oder gehört hat, dem wird auch der Stamm der Kariben begegnet sein. Einst waren sie ein grausamer und kriegerischer Stamm, dessen Angehörige Hunderte von Meilen zurücklegten, um Ruhm zu erlangen, sich ihrer Taten dann rühmen konnten und Gefangene machten. Der Krieg war Hauptinhalt ihres Lebens. Er lieferte die Kult-Objekte für ihren Kannibalismus - die Männer, und die Frauen.

Jede Insel hatte ein bis zwei Kriegshäuptlinge, die sogenannten Ubutu.

Ursprünglich nannten sich die Kariben Calinho oder Calino. Kolumbus machte daraus Caribales, später Carib, woraus das Wort Kannibale abgeleitet wurde. Die Männer der Aruak wurden ausgerottet, hingegen die Frauen geheiratet. Sie blieben bei ihrer alten Sprache, die Männer der Kariben bei ihrer. Der allgemeine Sklavenstatus der Frauen begünstigste dies. Im Mittelpunkt eines jeden Kariben-Dorfes befand sich ein großes Männerhaus, das sogenannte Carbet. In ihm mußten die Frauen der Aruak für die Männer arbeiten, Feldarbeit leisten, den eigenen Haushalt erledigen und die Kinder versorgen. Sie bauten auch Maniok an, benutzten das Reibebrett und die Tipitipresse. Ferner wurden Mais, Yams, Bohnen und Pfeffer angepflanzt. Sie aßen viele Früchte, auch die nach der Eroberung eingeführte Banane. Ballspiele hatten sie nicht, aber andere sportliche Übungen. Ihre offenen Boote maßen zwölf Meter und trugen fünfzig Personen. Sie benutzten auch sechs Meter lange Boote und Boote, die nur einer Person Platz bot. Sie fischten mit Netzen, Schildpattangelhaken und Schnuren, aber auch mit Pfeil und Bogen, mit der Harpune und indem sie giftige Hölzer zur Fischbetäubung auf das Wasser streuten. Die Lieblingsnahrung waren Krebse, die sie bei Fackelschein fingen.

Sie glaubten an eine Anzahl Seelen, böse und gute Geister, die der Schamane zu kontrollieren hatte. Sie selber betrachteten sich als Nachkommen des Kulturheros Louquo. Dieser soll vom Himmel herabgestiegen sein und alle guten Dinge des Lebens gebracht haben.

Aus ihrer Vorgeschichte gibt es keine bedeutenden Funde.

Heute sind die Kariben Christen und leben meist zurückgezogen im Dickicht. In ihrer Erscheinung ähneln sie den Arawaken. Sie sind heute friedlich, aber die vorangegangene Generation überfiel noch Siedlungen und deren Väter waren sogar noch Menschenfresser. Die Kariben leben im Norden von Südamerika. Einst machten sie die karibischen Inseln bis weit hinein nach Südamerika durch ihre Raubzüge unsicher. Auf den Antillen drängten sie die dort wohnenden Indianerstämme zurück.