Die Indianer Nordamerikas - Kwakiutl, Nordwestküste


Kwakiutl-Häuptling Die Kwakiutl sind ein Volkkstamm der Algonkin-Wakash-Sprachfamilie, der an der Nordwestküste beheimatet war. Ihre Wohnstätte waren Dörfer mit Blockhäusern aus Zedernholz - was typisch für die Nordwestküste war.

Die Kwakiutl waren einer der größten Stämme der Nordwestküste, mit denen andere - etwa dreißig - Volksgruppen sprachlich verwandt sind.

Ihre Nahrung war hauptsächlich der Fisch.

Weiße waren den Kwakiutl als Handelspartner willkommen, jedoch blieben die beiderseitigen Handelsbeziehungen bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur sporadisch.

Das wichtigste Fest - was den Mittelpunkt des kulturellen Lebens darstellte, war die Potlatch-Zeremonie, bei der das strenge Gesetz der Verteilung von Eigentum unter Freunden und Nachbarn eine wichtige Rolle spielte. Der Gastgeber verteilte Geschenke unter den Geladenen und demonstrierte auf diese Weise seinen Reichtum und Erfolg. Das Fest dauerte bis zu zehn Tage und konnte den Gastgeber fast in den Bankrott treiben. Je länger das Fest dauerte und je mehr Geschenke verteilt wurden, desto größer war der Erfolg und der gewonnene Prestige im Stamm. Keine Kosten wurden gescheut, um es zu einem gelungenen Fest zu machen.

Das Fest war soziales, religiöses wie auch politisches Ereignis der Nordwestküsten-Indianer. Die Verteilung der Geschenke war zwar der Kern dieses Potlatches, aber es wurde auch gesungen, getanzt und gefeiert.

1884 wurde die Potlatch-Zeremonie von der kanadischen Regierung verboten. In den zwanziger Jahren wurde das Gesetz besonders streng überwacht, so dass 1921/22 34 Kwakiutl vor Gericht erscheinen mußten und verurteilt wurden. 29 Jahre später - 1951 - wurde das Verbot erst wieder aufgehoben.

Im kanadischen Reservat wurden 2.953 Stammesmitglieder im Jahre 1967 registriert. Insgesamt gibt es heute 15 Reservate, die von unabhängigen Ratsversammlungen (band council) regiert werden.

Haanatlenok: ("Bogenschützen"). = ein Unterstamm der Kwakiutl.