Indianer Nordamerikas - Mahican, Mohikaner, Stockbrigde


Mahican-Chief Etow Oh Koam, der mit christlichen Namen Nicolas hieß. Verwechseln Sie bitte die Mahican nicht mit den Mohegan. Sie sind ein Stamm der Algonkin-Sprachfamilie, der im Gebiet des nördlichen Hudson Rivers lebte. Ihr Territorium dehnte sich vom heutigen Bundesstaat New York bis nach Norden südlich des Champlain-Sees aus.

Sie galten als wichtiges Bindeglied zwischen dem berühmten Fünfvölkerbund der Delawaren und verbanden sich mit den Munsee am Catskill Creek und der Wappinger-Nation nahe Poughkeepsie. Mit den Delawaren waren die Mahican eng verwandt und besaßen auch ähnliche Angewohnheiten. Ihre Dörfer glichen denen der irokesischen Mohawk und ihre Behausungen waren Langhäuser und Wigwams, die von Palisaden umgeben waren.

Während der Besiedlung von Neu-England waren die Mahican der bedeutendste Stamm des Gebietes. Bekannt geworden waren sie durch die Lederstrumpf-Romane von James Fenimore Cooper. In Coopers Zeit nannte man sie allgemein Mohican = Mohikaner. In der Indianistik wird dieser Begriff heute noch verwendet, wo er als Obergriff die beiden verwandten Stämme der Mahican und Delawaren zusammenfasst und zusätzlich noch die Pequot dazu gerechnet werden.

Die Franzosen nannten die Mahican "Loups = Wölfe". Ihre Erbfeinde, die Mohawk, gebrauchten die Bezeichnung "Akochakaneñ = Stotterer". Durch ständige Überfälle ihrer Feinde wurden die Mahican gezwungen ihr Land in Schodac bei Albany im heutigen Bundesstaat New York 1664 zu verlassen. Sie zogen nach Westenhuck dem späteren Stockbrigde im Bundesstaat Massachusetts, wo sie sich in einer Missionssiedlung im Jahre 1736 niederließen.

Aber Alkohol und Kriege gegen die Eindringlinge ließ den Stamm bereits um Jahr 1700 auf einige Clans schrumpfen. Um das Jahr 1724 schlossen sie sich ihren Verwandten, den Delawaren und Shawnee an. Später wanderten sie zum Susquehanna River in Pennsylvania, von dort weiter zum Ohio. Sie verbanden sich mit den irokesischen Oneida und den zu den Delawaren zählenden Munsee und gingen gemeinsam in die Green Bay Reservation nach Wisconsin.

Heute leben noch einige Dutzend Mahican. Andere 500 Stammesangehörige, die sich stark mit anderen Völkern vermischt haben, sind in der Nähe von Norwich im Osten des Bundesstaates Connecticut beheimatet. Weitere Mahican und Munsee-Stämme sind in einem neu errichteten Reservat, auf einem Gebiet, dass einst zum Menominee Reservat gehörte und 1856 von der USA gekauft wurde, untergebracht.