Die Indianer Nordamerikas - Die Modoc, Plateau


Das Wort "Modoc" ist abgeleitet von dem Modoc-Wort "Maotokni" und bedeutet "die Südlichen". Sie sind ein Stamm der Penuti-Sprachfamilie, der eng mit den Klamath verwandt war. Die Modoc waren zwischen der Grenze der US-Staaten Oregon und Kalifornien beheimatet und lebten als Jäger, Sammler und Korbflechter. Ihre Nahrung waren Samen der Wasserlilie, was von keinem anderen Stamm der Welt bekannt ist. Die Modoc wohnten in sehr primitiven Erdhäusern, von ihnen ragte nur das runde Dach aus dem Boden heraus. Das Tipi wurde erst zu einer späteren Zeit verwendet. Sie jagten am Lost River und Tule Lake und fischten mit Gabelsperren, Netzen und Reusen.

Im Jahre 1852(3*) wurden die friedlichen Modoc von Goldgräbern grundlos überfallen und viele von ihnen getötet. Man machte sie für einen Überfall auf einen Wagenzug verantwortlich, den die Shastane ausgeführt hatten. Die Überlebenden flohen in die Lava Beds. Der Oberhäuptling Computwaush und seine Kriegshäuptlinge wollten Rache, aber der Sohn des Oberhäuptlings Kintpuash, der von den Weißen Captain Jack genannt wurde, war für Frieden, da er die Aussichtslosigkeit eines Krieges gegen die weißen Eindringlinge erkannte. Schonchin, einer der Kriegshäuptlinge, überfiel mit seinen Kriegern 1852 einen Wagenzug und tötete 70 (75*) Siedler.

Ben Wright führte einige Jahre später - erst 1856 - eine Kompanie Oregon Volunteers als Vergeltung für den Überfall am Bloody Point gegen die Modoc. Man lud den Oberhäuptling und seine angesehensten Krieger zu einem Fest ein und bewirtete sie mit Strychnin vergifteten Speisen. Die Gäste trauten aber Wright nicht und lehnten die angebotenen Leckerbissen ab. Daraufhin wurde der Oberhäuptling Computwaush und 37 (41*) seiner Krieger erschossen, nur fünf konnten den Gemetzel entfliehen.

Nach diesem Ereignis spalteten sich die Modoc in zwei feindliche Parteien. Von der einen Partei wurde Kintpuash neuer Oberhäuptling, der für Frieden eintrat, und von der anderen Partei wurden Schonchin und Schonchin-John die beiden Kriegshäuptlinge, welche für Krieg waren. Kintpuash mit seinen Friedensabsichten setzte sich durch und die Modoc wurden 1864 in der Klamath-Reservation angesiedelt. Das Zusammenleben beider Stämme währte aber nur sechs Jahre. Die hochmütigen stammesverwandten Klamath erlaubten den Modoc nicht das Jagden wie auch nicht das Schlagen von Holz. Im Frühjahr 1870 verließ Kintpuash und die Mehrheit der Modoc das Reservat und kehrten in ihre Jagdgründe zurück. Kintpuash weigerte sich hartnäckig in das Reservat zu zurückzukehren, was ihm veranlaßte im Jahre 1872 eine US-Truppe, die sie zur Umsiedlung zwingen wollte, mit seinen Leuten zu vertreiben. Im Anschluß flüchteten die Modoc in die Lava Beds, wo sie sich in einer von der Natur natürlichen entstandenen Festung im Süden vom Tule Lake verschanzten. General R. S. Canby und der Reverend Eleazer Thomas versuchten mit einer Friedenskommission die Modoc zum Frieden zu überzeugen. Modoc-Führer ermordeten aber beide bei der letzten Besprechung.

Die Armee unter General Jefferson Davis unternahm nach dem Doppelmord einen Feldzug gegen die Modoc. Die Modoc unterlagen nach fünfmontiger Gegenwehr der großen Übermacht. Nach der Niederlage spalteten sich die Modoc in zwei feindliche Parteien. Wenig später wurden die Modoc gefangengenommen und ihre Häuptlinge vor Gericht gestellt. Am 03. Oktober 1873 wurde Kintpuash und weitere drei seiner Unterführer im Fort Klamath gehenkt. Der Stamm wurde im Indianerterritorium Oklahoma nahe der Quapaw-Agentur angesiedelt. 1909 durften die letzten 51 Stammesangehörige in ein Reservat in Oregon, wo sie heute noch leben.

* = Zahlen in Klammern sind Informationen aus anderen Quellen