Die Geschichte der Sioux

Einst - vor 1500 - lebten die Sioux im heutigen North Carolina (siehe rot markierten Bundesstaat links auf der Karte). Als Volk seßhafter Waldindianer betrieben sie Jagd und Fischfang und gingen zudem der Sammeltätigkeit nach. Eine weiterer Zweig der Nahrungsbeschaffung war der Anbau von Feldfrüchten wie Mais und Gemüse.
Mit der Ausbreitung der Irokesen bis 1600 werden die Sioux in das Mille-Lacs-Gebiet im heutigen Bundesstaat Minnesota (siehe links auf der Karte) westlich der Großen Seen verdrängt, was eine 1800 Kilometer weite Wanderung bedeutete. Aus diesem Gebiet unternehmen sie ab etwa 1640 gelegentliche Jagdzüge in die Plains. Die ersten Sioux-Gruppen bleiben im Laufe der Zeit als nomadisierende Bisonjäger das ganze Jahr dort.
Dies hat zur Folge, dass aus ehemaligen Waldindianern bisonjagende Nomaden werden. Für die ganze Sioux-Nation änderte sich damit allmählich die Lebensweise. Sioux-Gruppen, die aber immer noch Mais anbauten, wurden in einem Zeitraum zwischen 1660 und 1680 durch Auseinandersetzungen mit den Cree und Ojibway immer weiter nach Westen vertrieben, wo sie ihrerseits die Iowa und Omaha aus ihren angestammten Gebieten verdrängten. Durch die Wanderung nach Westen wurden die einzelnen Stämme und Verbände immer weiter auseinandergezogen. Am weitesten nach Westen vorgestoßen waren die Oglala, die sich dadurch bereits zum Präriejäger entwickelt hatten.
Um das Jahr 1742 kamen die Sioux in den Besitz von Pferden, ohne sie die Jagd auf den Bison möglich, aber wesentlich schwieriger gewesen wäre. Als Bisonjäger-Nomaden weiteten sie ihren Einflußbereich erheblich aus. Die Teton - Stamm der sieben Ratsfeuer mit sieben Untergruppen - erreichten als erste Sioux den Missouri. Dort trafen sie auf die in festen Dörfern wohnenden Arikara.
Um 1765 erobern sie von den ... (Recherche läuft) die Black Hills im Westen von South Dakota. Dieses Gebiet wird in wirtschaftlicher Hinsicht ihr Kernland - die Heiligen Berge der Sioux. Die von Weißen eingeschleppten Pocken dezimieren die Arikara so sehr, dass sich die Sioux über den Missouri wagen und damit zum beherrschenden Volk der Prärie werden.

Bei einem Überfall auf die Pawnee im Jahre 1843 konnten sie die heiligen Pfeile der Cheyenne zurückerobern und dem rechtmäßigen Eigentümern zurückgeben. Damit hatten die Sioux außer den Arapahos im Süden und den Santee und Yankton im Westen sie zu ihren Verbündeten gemacht.
Ein großes Treffen selbst verfeindeter Stämme fand im Herbst 1851 statt. Die Crow und Shoshone waren gekommen - nur die Pawnee blieben wegen des Überfalls von 1843 fern. Etwa 10000 Indianer hatten sich zusammengefunden.
Wie bei der Konferenz von Laramie 1854 vereinbart, durften Weiße Indianerland durchreisen. Nicht nur die Sioux, sondern auch andere Stämme merkten, dass sich die Wandernden im Indianergebiet niederließen. Ein angeblicher Kuhraub eines Sioux führte zu einer Bestrafung und zu wechselseitigen Rachezügen von Indianern und Weißen. Red Cloud beginnt mit seinen Kämpfern organisiert Trecks der Weißen im Tal des Platte Rivers zu überfallen.
Daraufhin kommt es 1855 zu einer Strafexpedition der US-Armee, wobei ein Lager der Brulé-Sioux im River-Platte-Gebiet überfallen wird. Die meisten Bewohner werden getötet.
Am weitesten östlich, nahe den Weißen und Soldaten, wohnen die Santee-Sioux. Sie werden in einem immer kleiner werdenden Reservat zusammengedrägt, was am 17. August 1862 zu einem blutigen Aufstand führt. General Sibley mit einer riesigen &UUml;bermacht schlägt am 14. September den Aufruhr nieder. 38 Indianer werden gehängt, mehrere hundert weitere Sioux zum Tode verurteilt, die Strafe wird aber in Gefängnis umgewandelt.
Als 1864 in Montana Gold gefunden wird, durchwandern Goldsucher das nördliche Sioux-Gebiet.
1877 ergeben sich die meisten Sioux-Gruppen und Cheyenne unter Dull Knife. Dem Hunger- und Kältetod nahe ziehen sie in die Reservation. Ein Soldat ermordet Crazy Horse. Sitting Bull und Gall fliehen nach Kanada.
Als die kanadische Regierung den 187 Sioux keine Unterstützung gewährt, gehen sie 1881 zurück in die USA, wo Sitting Bull festgesetzt wird. Das seit 1876 immer kleiner werdende Sioux-Reservat wird mit der in Krafttretung des Allotment-Act 1887 in Einzelparzellen geteilt. Für die Indianer wird es wegen ihrer Armut unmöglich Land zu halten, weshalb sie es ganz legal an Weiße verkaufen.
Am 2. März 1889 teilt man das große Sioux-Reservat in die heute noch existierenden sechs Teile. Ein Jahr später kommt durch den Paiute Wovoka die Geistertanzbewegung auf, die bei besonders vielen Sioux Anklang findet. In Bezug auf die Bewegung kommt es zum Aufstand, dabei wird in der Standing-Rock-Reservation Sitting Bull getötet. Im gleichen Jahr werden am 29. Dezember am Wounded-Knee-Creek eine Gruppe von 350 Sioux von Hotchkiss-Geschützen ermordet. Neben vielen Frauen und Kindern werden auch zahlreiche Krieger getötet - unter ihnen ist auch Big Foot.
Ab 1908 können die Reservate laut eines Regierungserlasses auch durch Weiße genutzt werden. 1924 werden durch einen Beschluß des Kongresses die Indianer US-Staatsbürger, daraufhin müssen sie Steuern zahlen und können in die Armee eingezogen werden. Mit der Erhebung der Steuerzahlung verkaufen immer mehr Indianer ihr Land. Roosevelt verabschiedet 1934 den Reorganisation Act. Dadurch wird eine beschränkte Selbstverwaltung der Indianer eingeführt, eine Religionsfreiheit zugesichert und der Verkauf von Indianerland vorerst gestoppt.
Mit dem Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg 1941 werden 25000 Indianer für den Kriegsdienst eingezogen.