Die Dakota, Lakota und Nakota


Die Dakota

Das Wort "Dakota" stammt aus dem Santee-Dialekt und bedeutet Verbündete oder Bundesgenossen. Die Dakota sind die wichtigste Gruppe der großen Black Hills - heilige Berge der Dakota. Dieses Bild wurde mir von Sabine Claus zur Verfügung gestellt. Danke. Sioux-Sprachfamilie. Sie unterteilten sich in sieben Unterstämme - den Otschenti Tschakowin, besser bekannt unter den "Sieben Ratsfeuern".

Jeder dieser sieben Unterstämme bestand wiederum aus mehreren Zweigstämmen. Die Teton waren der wichtigste Unterstamm, der zwei Drittel der Dakota ausmachte und seinerseits wieder in sieben Zweigstämme sich aufschlüsselte, die aber nicht mit den "Sieben Ratsfeuern" zu verwechseln sind. Die Teton waren die Lakota, die Yankton und Yanktonai bildeten die Nakota und die Santee, die sich aus vier Unterstämmen zusammensetzten, die Dakota. Der Ausdruck "Dakota" wurde aber allgemein für alle Unterstämme der Dakota ebenso auf alle Sioux-Stämme angewandt. In der Sprache waren die Unterschiede zwischen den drei Gruppen nur geringfügig. Die Teton waren aber die einzigen, welche als Nomaden durch die Prärie zogen. Die Santee-Dakota, die auch als Ost-Dakota bezeichnet wurden, wohnten am oberen Missouri in Minnesota. Zwischen den Santee und dem Mittellauf des Missouri im Osten von South Dakota waren die Yankton und Yanktonai beheimatet.

Um das Jahr 1650 gab es im Gebiet der Santee und Nakota noch keine Weißen. Sie lebten vom Ackerbau und bauten als Grundnahrungsmittel Mais an. Ihre Behausungen waren viereckige Rindenhütten. Aus diesem Material stellten sie auch ihre Kanus her. Ihre gesamte Lebensweise glich die der im Osten ihres Gebietes lebenden Algonkin-Stämme, von denen sie durch den Mississippi getrennt waren und mit denen sie im Kriegszustand lebten.

Im Norden von Minnesota und in North Dakota waren die Stammesgebiete der Arikara, Hidatsa und Mandan. Die Hidatsa und Mandan gehören auch der Sioux-Sprachfamilie an, aber zwischen ihnen und den Santee-Dakota herrschten Feindseligkeiten.

Erst sehr spät kamen die Dakota unter dem Einflußbereich der Franzosen. Die Dakota konnten sich einige Feuerwaffen im Fort Mackinac besorgen, welches aber viele Tagesreisen mit dem Kanu von ihrem Stammesgebiet entfernt lag und somit ihre bereits mit Feuerwaffen ausgerüsteten Erzfeinde, die Ojibway und Chippeway, zurückschlagen. Im Jahre 1727 führten die Dakota unterstützt von den Sauk und Fox Krieg gegen die Franzosen. Ein Frieden kam erst zustande als die Franzosen im Dakota-Gebiet Handelsstationen errichteten und den Stamm mit Waffen ausrüsteten. So bewaffnet, wurde der Kampf von Seiten der Dakota gegen die Ojibway und Chippeway noch verstärkt - ein Krieg, der 200 Jahre geführt wurde und bis 1850 dauerte.

Die Dakota waren hoch erfreut als im Jahre 1754 das kanadische Territorium in britischen Einflußbereich kam, da es weit entfernt von ihrem Stammesgebiet lag. Somit brauchten sie auch nicht in den Krieg der Algonkin-Stämme mit den Vereinigten Staaten einzugreifen.

Anfangs kamen nur wenige amerikanische Händler in das Gebiet der Dakota. Als aber englische Ansiedler in das Gebiet der südlichen Stammesverwandten eingedrungen waren, hatten die Dakota auf einmal jenseits ihrer Grenze zwei verschiedene Nationen englischer Herkunft. Die Vereinigten Staaten kauften 1803 das Gebiet westlich des Mississippi, und damit kamen die Dakota unter den Einfluß einer neuen Regierung. Da aber die Dakota Verbündete der Engländer waren, hegten sie großes Mißtrauen gegen die Amerikaner.

Einige Dakota-Führer stellten sich auf die Seite der Vereinigten Staaten, da die Macht der Algonkin-Stämme gebrochen war. Der Großteil blieb aber den Briten treu und kämpften 1812 in Tecumsehs Kriegerschar mit gegen die Amerikaner. Sie kehrten aber nach kurzer Zeit wieder nach Hause zurück, da sie den Algonkin und Wyandot, die ebenfalls im Tecumseh-Kommando kämpften, nicht trauten. Nun hatten die Briten gegen die Dakota kein Vertrauen mehr, was die Dakota in zwei Gruppen teilte: Einmal, die zu den Briten hielten und in diese, welche den Amerikanern Treue schworen. Die Vereinigten Staaten bekamen nach einer Konferenz fast alle Dakota-Häuptlinge auf ihre Seite. Die letzten folgten ihnen noch als sie auf einer Versammlung in Kanada auf Ablehnung der Engländer stießen. Als erstes entschied sich der Mdewkanton-Häuptling Crow Chief, der Großvater des berühmten Little Crow, für die Beendigung der freundschaftlichen Beziehungen mit den Engländern.

Um das Jahr 1840 erreichte die Siedlergrenze das obere Mississippi-Gebiet. Zwischen den Dakota und den weißen Siedlern waren die Beziehungen weitgehend freundschaftlich und von gegenseitiger Interesse. Der Lebensstandard der Dakota hatte sich durch die Annehmlichkeiten der Zivilisation wesentlch verbessert. Sie hatten Pferde, Gewehre, Kleidung, Tomahawk, Skalpmesser usw. Einige Dakota hatten sich dem Ackerbau wie der Viehzucht zugewandt, aber die meisten blieben der Bisonjagd treu. Als Siedler in ihr Stammesgebiet eindrangen, wurde aus Freundschaft Feindschaft. Durch das immer weitere Vorrücken der Weißen änderten die Büffel ihre Routen am Mississippi, weshalb die Dakota zu Nomaden wurden und den Bisonherden hinterherzogen.

1851 verließen die Ost-Dakota freiwillig den größten Teil ihres angestammten Landes, doch wenig später standen sie erneut vor einer Grenze, die Weiße gezogen hatten. Die Häuptlinge hatten alle Hände voll zu tun, ihre Krieger in den Vertrag von 1851 zu drängen.

1857 überfielen Krieger, die von Inkpaduta geführt worden, eine Siedlung der Weißen. Die Mehrheit der Dakota lehnte diese Tat ab und halfen den Weiße n bei der Verfolgung der Kriegerbande, was einen Feldzug gegen die Dakota verhinderte. Die Santee mußten sich gegen ihren Willen im Jahre 1859 in eine Reservation begeben.

Durch die Verschiebung der Grenze durch die Weißen hatten die feindlichen Auseinandersetzungen mit den Ojibwa und Chippewa ein Ende gefunden, aber diese Grenze stellte eine neue Bedrohung ihrer Existenzgrundlage dar und somit den Krieg im Jahre 1862 heraufbeschwor.

Die Santee verloren den Aufstand und 38 ihrer Führer wurden gehängt. Dieses Ereignis und die gnadenlose Verfolgung einer kleinen Kriegerschar, die einige weiße Siedler ermordet hatten, mit einer Übermacht von einer haßerfüllten Kavallerie-Truppe eingekreist und niedergemacht wurden, versetzte die Dakota in Panik. Einzelne Kriegerbanden wurden sogar bis zum Missouri verfolgt, was die Dakota 1865 zu einem Friedensvertrag veranlaßte.

Die Santee-Dakota


Die Santee sind ein Stamm der Dakota. Dieser Zweigstamm bestand aus den Mdewkanton, Sisseton, Wahpekute und aus den Wahpeton. Sie lebten im Waldland und waren mit den Teton und Yankton stammesverwandt. Die Santee wren stolze Menschen. Ihr Stammesgebiet lag im Osten des Sioux-Gebietes. Mehr als 150.000 Weiße fielen in den zehn Jahren vor dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861 - 65) in das Stammesgebiet der Santee-Dakota ein. Durch zwei unreelle Verträge wurde ihnen neun Zehntel ihres Gebietes weggenommen. Daraufhin besaßen sie nur noch einen schmalen Streifen am Minnesota River, wo sich die Stammesangehörigen drängten. Sie erhoben sich im Sommer des Jahres 1862 unter dem Mdewkanton-Oberhäuptling Little Crow und führten Krieg gegen die weißen Eindringlinge. Dieser Krieg wurde von Truppen unter Colonel Sibley Ende September des selben Jahres beendet. Nur noch einzelne freie Banden kämpften als Verbündete der Teton unter der Führung von Sitting Bull und Red Cloud. Die Santee wurden in ein Reservat am Crow Creek am Missouri gebracht.

Inkpa
Sie waren ein Unterstamm der Wahpeton, der am Big Stone Lake in Minnesota beheimatet war.


Die Teton-Dakota

Bear Butte - Der Heilige Berg der Dakota Bear Butte - Der Heilige Berg der Dakota.

Dieses Bild wurde mir von Sabine Claus zur Verfügung gestellt.

Danke.

Sie bezeichneten sich selbst Titonuan. Die Teton sind der Lakota-Zweig des Dakota-Stammes und Mitglied der Sieben Ratsfeuer (= Otshenti Tshakowin). Die Teton waren die größte Gruppe des Stammes, die ungefähr zwei Drittel der Dakota stellten. Sie waren Nomaden und durchstreiften die Weiten der Prärie. Selbst als sie schon in Reservationen untergebracht waren, lehnten sie die Einflüsse der Weißen ab. Die Teton setzten sich aus sieben Zweigstämmen zusammen.
Nicht verwechseln mit den sieben Ratsfeuern.

Blackfeet

(= Schwarzfüße, auf Teton: Ssihassapa). Sie wurden "Blackfeet" wegen ihrer schwarzen Mokassins genannt. Diese hatten sie, weil sie nach einem Präriebrand meilenweit durch die Asche gehen mußten. Der Begriff stammt aus ihrer Frühzeit.
Sie leben heute in der Standing Rock Reservation und in der Cheyenne River Reservation in South Dakota.
Nicht verwechseln mit den "Blackfoot" der Algonkin-Sprachfamilie.

Brulé

(= verbrannte Hüften, auf Teton: Ssitschanru).
Sie leben heute in der Rosebud Reservation in South Dakota.

Nakhpakhpa
(= "Nimm-deine-Leggings-ab"). Sie sind eine Untergruppe der Brulé-Sioux.

Shiyosubula
(= "Spitzschwänziges Rauhfußhuhn"). Sie sind eine Untergruppe der Brulé-Teton-Sioux.


Hunkpapa

(= die außerhalb lagern).
Sie leben heute in der Standing Rock Reservation in South Dakota.


Minnecoujou

(= die bei dem Wasser pflanzen; auch: Miniconjou).
Sie leben heute in der Cheyenne River Reservation in South Dakota.

Glaglahhecha
Untergruppe der Minnecoujou-Sioux.


Oglalla

(= Staub im Gesicht, auf Teton: Oglalla).
Mächtigster und berühmter Zweigstamm der Teton-Dakota. Er lebt heute auf der Pine Ridge Reservation in South Dakota. Die berühmtesten Oglala-Anführer waren Crazy Horse und Red Cloud.

Iglakatekhila
(= "Die-sich-weigern-ihr-Lager-abzubrechen"). Sie sind eine Untergruppe der Oglalla-Teton-Sioux.

Sans Arc

(= Bogenlose = Ohne Bogen = Without Bow, auf Teton: Itazipko).
Lebt heute in der Cheyenne River Reservation.

Two Kettle

(= zwei Kessel, auf Teton: Ohenompa).

Die Teton-Dakota lebten im Westen der Prärie und waren freie Indianer, die bereits das Pferd besaßen. Die Oglala, eine zahlenmäßig sehr starke Teton-Gruppe, vertraten die Meinung ihr Stammesgebiet gegen die immer weiter westwärts vordringenden Weißen verteidigen zu können. Red Cloud, ein einflußreicher Oberhäuptling, hatte in einem Guerillakrieg zwischen den 1865 und 1868 die US-Truppen gezwungen, ihre Forts am Powder River zu räumen.

Der Oglala-Kriegshäuptling Crazy Horse und der Oberhäuptling und Schamane der Hunkpapa Sitting Bull machten Geschichte im Jahr 1876 in der Schlacht am Little Bighorn. Schon in jungen Jahren als Sitting Bull noch Jäger und Krieger war, bewies er seinen Stammesgenossen seine Tapferkeit, Schnelligkeit und sein Können. Spottet Trail, der oberste Häuptling, liebte das Leben, Frauen und Feste statt in den Krieg zu ziehen.

Den berühmten Oberhäuptlingen der Hunkpapa und Oglala schlossen sich im Kampf auch die Blackfeet, Minneconjou, Sans Arc und Two Kettle an, um die Weißen aus ihrem Stammesgebiet zu vertreiben.

Im 19. Jahrhundert lebten die Teton in kreisförmigen Lagern. Ihre Behausung war das mit Büffelhäuten bedeckte Tipi. Das gesamte Leben der Teton war auf die Büffeljagd ausgerichtet und man wanderte den Bisonherden nach. Die Kleidung der Männer war der Lendenschurz und Mokassins. Im Winter kamen ein Lederhemd und Decken hinzu. Ein loses Fellkleid und Mokassins trugen die Frauen und im Winter kamen ebenfalls noch Decken dazu. Die Kleidung der Kinder war von den Häuten der Büffelkälber gefertigt.

Auch in der Mythologie der Teton spielte der Büffel eine besondere Rolle. Er gab ihnen alles, die Behausung, die Kleidung und fast das gesamte Essen und war für die Teton Symbol der Gesamtheit aller Erscheinungsformen. Der Büffel spielte eine wesentliche Rolle in der Schöpfungsgeschichte. Dabei hat die Zahl Vier eine wichtige Bedeutung. Ein bestimmtes Fleischstück der Schulter stellte die Menschheit und besonders die heilige Weiße Büffelkuh-Frau dar.

Die Pferde, die auf Teton Shonka Uakan (= Medizinhund) heißen, erbeuteten die Teton bei Raubüberfällen, die sie in die südliche Prärie unternahmen. Am liebsten stahlen die Teton bereits zugerittene Pferde. Auf diese Weise ersparten sie sich diese Arbeit, obwohl es zahlreiche Pferdeherden im Süden gab. Pferdediebstahl galt als eine der ehrenvollsten Taten bei den Teton. Sie überfielen sogar die Lager ihrer Stammesverwandten, wie den Assiniboin, Crow, Iowa, Mandan, Omaha, Ponca u. v. a. Bei den Siedlern galten die Teton als Diebe, weshalb sie sich auch ständig bekämpften.

Der Sonnentanz war bei den Teton das größte Fest des Jahres. Eine weitere Zeremonie, die die Teton sehr ernst nahmen, war die der heiligen Pfeife, auch Camulet genannt. Sie war das Symbol für Frieden und Wahrheit. Es gab noch ein anderes Pfeifenritual und zwar zu Ehren Uakan Tanka (auch Wakan Takan), dem Schöpfer und dem heiligen Geist. Wurde die heilige Pfeife geraucht, so wurde die Asche aufbewahrt und zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen hohen Berg getragen, wo sie in alle vier Winde verstreut wurde. Der Harney Peak, ein Berg in den Black Hills, war für die Teton der heilige Paha Sapa - Mittelpunkt der Welt, der für dieses Ritual bevorzugt wurde. Bei dieser Zeremonie wurde die Pfeife von Ost nach West herumgereicht. Der Raucher streckte die Pfeife zur Sonne und sagte mehrfach: "Uakan Tanka, Altvater, rauche". Dann deutete er mit der Pfeife zur Erde, ins Feuer und dann in alle vier Himmelsrichtungen.

Wenn Verträge geschlossen wurden, war das Rauchen der Friedenspfeife oder heiligen Pfeife bindend. Dies galt auch bei Freundschaftsbekundungen.

Die Nakota

Yankton

Die Yankton waren ein Unterstamm des Dakota-Stammes. Er wurde in der Teton-Sprache Ihanktonuan genannt und lebte am Missouri im heutigen Bundesstaat South Dakota. Die Yankton und die Yanktonai bilden zusammen den Dakota-Zweig der Nakota. Sie hatten mit den Santee einen starken Bund geschlossen. Ihr Stammesgebiet grenzte im Norden an das der Yanktonai, im Osten an das Gebiet der Santee, im Süden an das der Iowa und im Westen an das der Ponca. Auf ihrem Territorium befand sich der heilige Steinbruch von Pipestone. Aus ihm wurde der Catlinit - ein roter Stein, der nach dem Maler und Indianerforscher George Catlin benannt worden ist, der zur Herstellung des Pfeifenkopfes des Calumets diente, gewonnen. Es war schon lange Sitte bevor der Steinbruch betreten wurde, die Yankton zum Brechen der Steine um Erlaubnis zu fragen. Dieses Anliegen wurde stets gewährt. Den Yankton wurde von der US-Regierung in einem Vertrag von 1858 das Gebiet zugesprochen. Es ist ihnen auch heute noch als staatliches Schutzgebiet erhalten geblieben.
Hunkpatina
Sie sind eine Untergruppe der Yankton-Sioux, die in South Dakota lebten. 1804 wurden sie von der Lewis und Clark Expedition besucht. Die Hunkpatina erhielten danach den Namen "Honetaparteen".

Shungikcheka
Sie sind eine Untergruppe der Yankton-Sioux.

Yanktonai

Sie wurden in der Teton-Sprache als "Ihanktonuanna" genannt und waren ein Unterstamm der Dakota. Sein Gebiet, in dem er wohnte, grenzte im Osten an den Santee und im Süden an den Yankton. Die Yanktonai waren mit den Santee verbündet. Ein großer Häuptling, der aus dem Stamm hervorging, war der Oberhäuptling Waneta. Er lebte von 1795 bis 1848 und führte sein Volk 30 Jahre lang an.

Cut-Heads Sie waren eine Mischrasse zwischen Sisseton-Dakota und Yanktonai. Die Cut-Heads waren wegen ihres undurchschaubaren und kriegerischen Charakters allgemein gefürchtet. Inkpaduta war ihr berühmtester Häuptling. Er war es auch, der mit seinen Kriegern an den Kriegen der Teton von Red Cloud und Sitting Bull in den Schlachen am Rosebud und am Little Bighorn teilnahm.