Die Errungenschaften der Indianer - Keramik der Maya


Das Maya-Gebiet wird wegen der Keramikphasen oder -stile zwecks einer besseren Übersicht in Norden, Osten, Südliches Tiefland, Südosten, Hochland und Pazifik eingeteilt.


Keramikstile im Norden

Keramik aus Dzibilchaltun

Keramikphasen und deren Zeitdauer
Nabanche Komchen Xuculul Pilm Copo Zipche Chechem
600 - 300
v. Chr.
300 - 100 100 v. Chr. -
200 n. Chr.
200 - 600 600 - 1000 1000 - 1200 1200 -
n. Chr.


Keramikstile im Osten

Keramik aus Cuello

In Cuello wurde die früheste Keramik des Maya-Tieflandes gefunden. Die Radiocarbon-Datierung konnte ein Alter von etwa 1.200 v. Chr. feststellen. Heute unterscheidet man drei keramische Komplexe zwischen 1.200 bis 400 v. Chr. - Swasey-, Bladen- und Lopez-Mamon-Stil.

Die Unterschiede beziehen sich auf Gefäßformen und Ornamente. Obwohl die Swasey-Keramiken heute die ältesten bekannten Formen des Maya-Tiefland darstellen, sind sie in Form, Herstellung und Ornamentik vollkommen ausgereift. Dieser Keramik-Entwicklungsstufe muß, so urteilen Experten, eine noch ältere vorangegangen sein. Die Keramik des Tieflandes zeigt keine nähere Verwandtschaft zu Töpferwaren des Maya-Hochlandes oder zur Pazifikküste, dem Hauptverbreitungsgebiet der Olmeken.

Hier nun in eine tabellarische Darstellung. Die ersten drei sind die oben erwähnten Phasen.

Keramikphasen und deren Zeitdauer
Swasey-Stil Bladen Lopez-Mamon Cocos-Chicanel
1200 bis 900
v. Chr.
900 bis 650
v. Chr.
650 bis 400
v. Chr.
400 bis 250
n. Chr.


Swasey-Stil: Relativ schlicht gestaltet, meist Schlüsseln, flache Schalen und Krüge.

Bladen: Sie löste die Swasey-Keramik ab. Sie ist zwar ihrem Vorgänger sehr ähnlich, weist aber in formalen Details und dem umfangreicheren dekorativen Repertoire solche Unterschiede auf, dass sie durchaus als eigenständige Phase anzusehen ist.

Lopez-Mamon: Aus Cuello stammen die Lopez-Keramiken, die das gleiche Ausbreitungsgebiet wie die Mamon-Keramiken umfassen. Erstaunlich ist die Übereinstimmung hinsichtlich der Gefäßformen, Engobe und Dekore.


Keramikstile im Südosten

Keramik aus Copan

Keramikphasen und deren Zeitdauer
Raya Uir Gordon Chabij Bijac Acbi Coner Ejar
1200 - 900
v. Chr.
900 - 400 400 v. Chr. -
100 n. Chr.
100 - 400 400 - 700 700 - 900 900 -
1200 n. Chr.

Keramikstile im Hochland

Was Archäologen aus der ersten Hälfte der Frühen Präklassik im Hochland und an der Pazifikküste finden, sind meist nur Keramikgegenstände und -scherben.

Als Chantuno werden die frühesten Töpferwaren bezeichnet, die zwischen 2000 und 1700 v. Chr. entstanden sind. In der Epoche bis 1500 v. Chr. wurden die sogenannten Barra- und Locona-Keramikstile gefertigt. Nach dieser Phase entwickelte sich die keramische Tradition der Ocos, aus der viel aufwändigere und vielfältigere Tonwaren hervorgingen. Um 1000 v. Chr. bildeten sich vom Übergang der Frühen zur Mittleren Präklassik die ersten regional bedeutenden Häuptlingtümer an der Pazifikküste von Guatemala heraus. In der küstennahen Stadt La Blanca, die im Gebiet zwischen Hochland und Pazifikküste ein Handelszentrum jener Zeit war, entwickeln sich zwei weitere Keramikstile, die unter der Bezeichnung Cuadros und Jocotal bekannt sind.

Keramik aus Chiapa de Corzo

Keramikphasen und deren Zeitdauer
Coto-
rra
Dili Esca-
lera
Fran-
cesa
Guana-
caste
Hor-
cones
Istmo Jiqui-
pilas
Laguna Mara-
villas
Ruiz Tuxtla
1400 - 1000
v. Chr.
1000 - 800 800 - 700 700 - 400 400 - 100 100 - 0 0 - 100 100 - 500 500 - 700 700 - 900 900 - 1300 1300 -
n. Chr.
 

Keramik aus Kaminaljuyu

Keramikphasen und deren Zeitdauer
Arevalo Maja-
das Las Char-
cas
Mira-
flores
Provi-
dencia
Arenal Santa
Clara
Aurora Amat-
le I
Espe-
ranza
Amat-
le II
Pamp-
lona
Tohil Chi-
nautla
1400 - 1000
v. Chr.
1000 - 400 400 - 0 0 - 200 200 - 300 300 - 400 400 - 650 650 - 750 750 - 900 900 - 1200
1200 -
n. Chr.

Jetzt fehlen noch Keramikstile vom Pazifik und vom Südlichen Tiefland


Weitere Keramikstile der Maya

Keramiken im Chochola-Stil

Benannt wurde dieser Keramik-Stil nach dem Ort Chochola der Puuc-Region auf der Halbinsel Yucatan, wo die ersten Exemplare dieser kunstvollen Handarbeit gefunden wurden.

Die eigentlichen Herstellungsorte sind Xcalumkin und Oxkintok wie anhand der Signaturen der Künstler herausgefunden wurde. Charakteristisch für die Keramik sind die unbemalten Gefäße aus schwarzem Ton mit ihren aufwändigen szenarischen Darstellungen und Hieroglyphentexte. Das figürliche Dekor wurde durch Ritzen oder Modellieren hergestellt.

Von oben genannten Ortschaften wurden die Tonwaren über die ganze Halbinsel durch Handel verteilt.


Keramiken im Codex-Stil

In verstreuten spätklassischen Siedlungen inmitten der älteren präklassischen Stätten im Mirador-Becken wurden von den Maya mehrfarbige Keramiken hergestellt bei denen auf cremefarbenen Grund feine schwarze Strichzeichnungen aufgetragen wurden. Wegen immer der selben mythologischen Schlüsselszenen, die wahrscheinlich aus Codizes kopiert wurden, erhielt der Keramik-Stil die Bezeichnung Codex-Stil. Neben Hieroglyphentext sind sehr lebendig und detailliert Szenen der Mythologie, Architektur, Tiere, Gottheiten und Alltagstätigkeiten der Maya.

Gefunden wurden die Keramiken im Codex-Stil in El Mirador, Nakbe, La Muerta, La Muralla wie auch in Zacatal. In einem Herrschergrab in Calakmul wurde eine Keramik im Codex-Stil aus Nabke gefunden wie anhand der chemischen Zusammensetzung festgestellt werden konnte.

Die schönsten Keramik-Gefäße im Codex-Stil wurden von Plünderern und Sammlern aus Gräbern erbeutet und sind heute in Privatsammlungen in der ganzen Welt zu finden.

Weitere Keramiken sind Bolay-Keramik aus Colha und Xe-Keramik in Altar de Sacrificios und Seibal.