Christoph Kolumbus - Seefahrer und Entdecker von Amerika


Christoph Kolumbus, Cristoforo Colombo, Christóbal Colón

Christoph Kolumbus Christoph Kolumbus (italienisch: Cristoforo Colombo, spanisch: Christóbal Colón) ist zwischen dem 25. August und dem 31. Oktober 1451 in Genua geboren wurden. Er war italienischer Seefahrer in spanischen Diensten und wurde als Entdecker von Amerika berühmt.

Obwohl Kolumbus als Entdecker Amerikas gilt, so waren schon vor ihm die Wikinger im 9./10. Jahrhundert und polynesische Seefahrer im 13. Jahrhundert in Amerika. Der Wikinger und Abenteurer Leif Erikson soll auf der Suche nach Ruhm amerikanischen Boden betreten haben. Statt aber Ruhm zu ernten, fand er nur Weintrauben. Er nannte daraufhin das Land "Vinland" (Weinland). Jedoch mußte er auch Kontakt zu den Ureinwohnern gehabt haben, weil er sie als "Skrellings" bezeichnete. Ein weiterer Wikinger mit Namen Thorfinn Karlsefni, ein wikingischer Tauschhändler, der von den Berichten von Leif Erikson angespornt wurde, stach mit drei Schiffen und 160 Männern an Bord in See, um auf dem neuen Land ein Landesimperium aufzubauen. Aber auch er fand nur ödes, nacktes Land vor und machte mit den sogenannten Skrellings Bekanntschaft, die ihnen das Fürchten lernten.
An der Küste von Südamerika landeten Polynesier aus dem südlichen Pazifik und ließen sich hier nieder.

1470 unternahm Kolumbus mehrere Seereisen. Eine davon führte ihn nach England. 1479 ließ sich Christoph Kolumbus vorübergehend in Portugal nieder. Hier studierte er antike Autoren, wie Aristoteles, Strabo und Seneca und kam zu der Überzeugung, dass es möglich sein sollte, in westlicher Richtung einen Seeweg nach Indien zu finden. Bestärkt diesen Plan in die Tat umzusetzen, wurde er auch noch durch die Ptolemäuskarten und die Berechnungen des Naturforschers Paolo Toscanelli. Da der portugiesische König Johann II. nichts von diesen Plänen wissen wollte, übersiedelte Kolumbus kurzerhand nach Spanien. Hier konnte er 1484 Königin Isabella für dieses Unternehmen gewinnen. Im April unterzeichneten die Königin Isabella und König Ferdinand II. mit Kolumbus einen Vertrag über die Expedition nach Ostasien. Das Herrscherpaar ernannte Kolumbus zum Großadmiral und zum Vizekönig der Neuen Welt.

Kolumbus und seine Schiffe: Niña, Santa Maria und Pinta (von links nach rechts). Auf der ersten Reise, welche am 03.08.1492 begann, stachen drei Karavellen - die "Santa Maria", die "Pinta" und die "Nina" - aus dem spanischen Hafen des andalusischen Städtchen Palos de la Frontera in See. 71 Tage nach seiner Abreise - genau am 12. Oktober 1492 - landete Christoph Kolumbus auf den "westindischen" Inseln und war fest überzeugt Ostasien erreicht zu haben.

Anmerkung: Die Karibischen Inseln, welche sich zwischen Florida und der Nordostküste von Venezuela östlich der mittelamerikanischen Landbrücke in einem etwa 4.000 Kilometer langen Bogen erstrecken, werden manchmal auch Westindische Inseln und Mittelamerika als Westindien bezeichnet. Diese Namen wurden von Christoph Kolumbus geprägt.

Auf dieser Reise entdeckte Kolumbus die Inseln Guanahani (Bahamas) - welche er den Namen San Salvador gab - Kuba und Haiti und landete am 04.03.1493 wieder in Spanien. Auf der zweiten Reise, die vom 25.09.1493 bis 11.06.1496 dauerte, entdeckte er die Kleinen Antillen, Puerto Rico und Jamaika. Seine dritte Reise (30.05.1498 bis 25.11.1500) führte ihn nach Trinidad und an die Orinocomündung. Auf dieser Reise wurde Kolumbus von spanischen Siedlern denunziert (angezeigt aus persönlichen, niedrigen Beweggründen), was dazu führte, dass man ihn als Gefangenen in Ketten nach Spanien zurückbrachte. Nach gelungener Rechtfertigung gegen Verleumdungen trat Kolumbus die vierte Reise (09.05.1502 bis 07.11.1504) an. Bei dieser Reise erreichte er die mittelamerikanische Küste.

Am 20.05.1506 starb Christoph Kolumbus in Valladolid. Er starb vermutlich mit dem Glauben den westlichen Seeweg nach Ostasien entdeckt zu haben.

Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus begannen grausame Eroberungskriege gegen die Ureinwohner und ein halbes Jahrhundert später hatten die spanischen Konquistadoren fast ganz Mittelamerika erobert und die indianische Bevölkerung größtenteils ausgerottet.


Die Kolumbus-Schiffe "Santa Maria", die "Pinta" und die "Nina"

Santa Maria Von der "Santa Maria" gibt es keine Originalunterlagen sowie keine historisch getreue Abbildung. Es gibt aber über kein anderes Schiff so viele Darstellungen wie über dieses. Von den Kolumbus-Schiffen gibt es dicke Bücher und im Jahre 1893 segelte ein Nachbau der "Santa Maria" zur Weltausstellung nach Chicago. Für die Rekonstruktion wurden mutmaßliche Informationen verwendet. Der Besitzer des Entdeckerschiffes, von dem Kolumbus das Schiff im Auftrag des spanisches Hofes gechartert hatte, besaß aber eine Reihe von Skizzen. Jedoch auf keinem der Bilder geht hervor, welches Schiff die "Santa Maria" ist. Man geht aber davon aus, dass die drei Schiffe Schwesterschiffe waren.

Es gibt auch nur sehr spärliche Angaben, die man im Logbuch des Kolumbus (überlieferte Abschrift) fand. Die "Santa Maria" war mit Fock-, Haupt-, Besansegel sowie Blinde ausgestattet. Am Bug und Heck waren Aufbauten vorhanden. Die "Pinta" und "Nina" waren Karavellen mit geringen Abmessungen, die im Küstenverkehr einst ihr Dienst taten. Die "Nina" wäre auch bald auf der Rückreise gesunken. Mit ihr war Kolumbus nach Spanien zurückgesegelt. Die "Santa Maria" soll ein sogenannter Neftyp gewesen sein.

Die Karavelle war für die damalige Zeit ein sehr verbreiteter Schiffstyp und man lobte ihre guten Segeleigenschaften. Sie hatte eine hohe Bordwand und besaß eine lateinische Takelung. Am Fockmast war ein viereckiges Rahsegel angebracht. Die anderen drei hatten schräge Rahen. Kolumbus beklagte sich einige Male in seinem Logbuch über die Schwerfälligkeit der "Santa Maria". Vielleicht war die schwere Bewaffnung daran schuld. Sie war mit vier Zwanzigpfünder, sechs Zwölfpfünder-Feldschlangen, acht Sechspfünder und Mörser, zahlreiche weittragende Passevolants, Springalen und hundert Einpfündermusketen ausgerüstet.

Santa Maria
Länge: 23,00 m - Breite: 6,70 m
Tiefgang: 2,80 m - Wasserverdrängung in t: 237,00
Besatzung: 90 Personen

Pinta
Länge: 20,10 m - Breite: 7,30 m
Tiefgang: 2,00 m - Wasserverdrängung in t: 167,40
Besatzung: 65 Personen

Nina
Länge: 17,30 m - Breite: 5,60 m
Tiefgang: 1,90 m - Wasserverdrängung in t: 101,20
Besatzung: 40 Personen