Die Indianer Südamerikas - Die Lambayeque-Kultur


Nach dem Niedergang der Moche-Kultur entwickelte sich die Kultur der Lambayaque (sprich: Lambajeke). Sie bestand aus mehreren losen Zentren, die durch mythische oder reale Ahnen miteinander verbunden waren.

Der sagenhafte Gründer dieser Kultur soll Naymlap gewesen sein. Eines der größten dieser Zentren war Batán Grande mit einem Siedlungskern von vier Quadratkilometern mit mehr als ein Dutzend Pyramiden aus ungebrannten Lehm. Vermutlich galt die Stadt als eines der wichtigsten religiösen Zentren - ähnlich der Orakelstadt Pachacamac.

Die Kultur der Lambayeque war bereits in Klassen geteilt: Es gab König Naymlap, sein Gefolge und Handwerker und Bauern. Das königliche Gefolge hatte verschiedene Ämter inne. Wichtig oder besondere Aufmerksamkeit kam dabei dem Federgewand aus tropischen Vogelfedern zu. Um das Schillern des Umhanges zu erzielen, wurden die Federn auf gewebten Stoff geknüpft. Ein Hofbeamter verstreute dort Muschelstaub der Spondylusmuschel, die seit der Initialzeit bekannt ist, wo der König entlang gehen wollte - er besaß für dieses Amt den entsprechenden Titel «Fonga Sigde» = Wegbereiter.

Während der Lambayeque-Kultur entwickelte sich die Metallverarbeitung zu einer neuen Blütezeit. Organisatorisch wie auch technisch waren die Werkstätten in der Lage eine Massenproduktion zu bewältigen. In Gräbern der Oberschicht sind flache Masken aus Edelmetall gefunden worden, die teilweise bemalt oder mit Metallverzierungen wie Nasenschmuck, Ringen und von den Augen ausgehenden Strahlen geschmückt waren. In Gräbern wurden bis zu 150 sogenannte Silber- oder Gold-Keros gefunden, die typisch für die Lambayeque-Kultur waren. In Batan Grande hingegen entdeckte man I-förmige Kupferbarren, ebenso in Ecuador und Mexiko. Vermutlich dienten sie als Zahlungsmittel.

Die Metallverarbeitung nahm zu, was Technologie, Formenvielfalt und Verfügbarkeit angeht, hingegen die Bedeutung der Keramik verlor. Es entstanden neue Gefäßformen - Schnabel mit Brücke - mit Kontaken zur Küste. Weiter südlich haben die Lambayeque-Gefäße oft einen Sockel - dies war in Ecuador und weiter im Norden noch beliebter.

Beliebtes Motiv auf den schlichten schwarzen oder grauen Gefäßen war die bekannte Figur des Herrn von Sicán, der in seiner Darstellung Naymlap, der Gründer desmächtigen Lambayeque-Kultur war.

Mit dem Tod des Lambayeque-Herrschers endet der Mythos von Naymlap.