Die Indianer Mittelamerikas - Die Götter der Maya


Pantheon der Maya

Im Pantheon der Maya gab es zahlreiche Gottheiten und übernatürliche Wesen. Ich greife hier auf ein Dokument der K'iche-Maya - Hochland-Maya, die das Popol Wuj über die Maya-Mythologie verfaßten - zurück. Der Dominikanermönch Francisco Ximenez hat dieses Dokument Ende des 17. Jahrhunderts ins Lateinische übersetzt.

Wissenschaftler begannen aber erst Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Studium der Götterwelt in den Maya-Handschriften. Der deutsche Gerichtsassessor Paul Schellhas (1854 - 1945) gelang es als erster die Maya-Götter in den Handschriften - den Codices von Dresden, Madrid und Paris - zu identifizieren.

Hier nun die wichtigsten Götter der Maya kurz vorgestellt.

Der Sonnengott K'inich Ajaw

Der Sonnengott war einer der wichtigsten Himmelsgötter. Er war eine mächtige, königliche Gestalt, die vom Maya-Adel mit ihrer Macht in Verbindung gebracht wurde - der auch als Wesen des Krieges und der Opferungen angesehen wurde. Während der Neujahrszeremonien wurden Kriegstänze und Blutopfer zu Ehren des Sonnengottes vollzogen. Auf Malereien wurde diese Zeremonie dargestellt. Man will sogar herausgefunden haben, das die Strahlen der Sonne auf den Bildern Tausenfüßler darstellen, die als Wesen des Todes und der Dunkelheit aus der Unterwelt die heraufsteigenden Sonnenstrahlen der Morgensonne begleiten.

Der Himmelsgott Itzamnaaj

Der Himmelsgott ist einer der sogenannten «Hochgötter». Er wird als der höchster Gott des Himmels beschrieben und wurde auf Malereien mit einem Himmelsthron gezeichnet. Itzamnaaj herrschte über andere Götter, war aber verwandt mit dem Windgott. Der Himmelsgott wurde mit einer Hakennase sowie großen, quadratischen Augen ähnlich dem Sonnengott dargestellt. Auf dem Kopf trug er als Schmuck Muscheljuwelen, aus dem oben der Kopf herausschaute. Ein auffallender Spiegel lag auf der Stirn in Form einer Blume, der an einer Kopfbinde befestigt war. Ein perlenbesetzter Streifen hängt von dem Blumenmotiv herunter, dieser wird in Maya als itz bezeichnet, was auf Deutsch Nektar oder Tau bedeutet. Der Tau wurde als heiliges Wasser gesammelt und bei zahlreichen rituellen Handlungen verwendet. Itzamnaaj wurde auch als Priester dargestellt und war im Weltenbaum assoziiert, der Himmel, Erde und Unterwelt miteinander verbindet.

Der Maisgott Jun Junajpu

Er ist der Vater der göttlichen Zwillinge.

Geburt der Götter

Die Götter sind das Abbild der Menschen, die Auskunft über die sozialen Beziehungen und Werte einer Gesellschaft geben. Bei den Maya wurden die Götter genauso geboren, wie der Mensch.

Opfer für die Wiedergeburt der Götter

Gleich den Menschen betreten die Götter der Maya ihre himmlische Welt als Säugling. Deshalb werden die Gottheiten in der klassischen Maya-Kunst oft in Gestalt von Kleinkindern dargestellt, die vom Herrscher in den Armen gehalten werden. Diese Darstellung sollte die weltliche Macht der Herrscher an die einzigartige Bindung zu ihren Gottheiten symbolisieren. Jedoch ist diese Bedeutung nicht eindeutig geklärt.
Manchmal wurden auch die Gottkinder auf den Rücken liegend gemalt.


Aufgeführte Maya-Städte