Die Indianer Südamerikas - Nordanden, Kolumbien
Kolumbien ist ein Staat im Nordwesten von Südamerika. Er grenzt im Norden an das Karibische Meer, im Westen an den Pazifik und hat im Westen Anteil am nördlichen Teil der Anden, die in drei Kordillerenketten mit zahlreichen Vulkanen gegliedert sind und der Landschaft ihr Aussehen geben. Feuchtwarme Ebenen liegen dazwischen, in denen die großen Ströme Kolumbiens - Rio Magdalena zwischen Ost- und Zentral-, Rio Cauca zwischen Zentral- und Westkordillere fließen. Nur der östliche Gebirgszug verbreitert sich zu einem hochgelegenen Plateau (Meseta von Bogotá), welches in vorspanischer Zeit zu den bevölkertsten Gebieten Amerikas gehörte. Im unteren Magdalena-Stromgebiet gibt es ein ausgedehntes Tiefland. Im Osten hat Kolumbien Anteil am Tiefland des Orinokos und des Amazonas.

Am oberen Magdalena etwa 300 km südlich von Bogotá, wo die Ost- und Zentralkordillere zusammentreffen, liegen die weltberühmten Fundstätten von San Agustin.
Vor dem Eintreffen der Spanier beherrschten vor allem die chibchasprachigen Völker den Nordwesten von Südamerika. In diesem Gebiet lebten auch die Chibcha, die der Sprachfamilie den Namen gaben. Die wichtigste Kulturpflanze war der Mais. Neben ihm wurden auch verschiedene Knollenfrüchte, wie die Süßkartoffel, Yams und süßer Maniok angebaut. Im Hochland bauten die Bewohner mehrere Arten von Kartoffeln sowie Quinoa, Oca und andere in dieser Gegend heimische Pflanzen an. Auch verschiedene Obstbaumarten waren bekannt. Felder wurden durch Brandrodung, Steinaxt und Pflanzstock urbar gemacht. Im Caucatal und auf der Meseta von Bogotá waren Klassenstruktur und Kleinstaaterei für die Chibchastämme ihre politische Organisation. An der Spitze standen Kaziken - ein Häuptling - der eine

Die religiösen Vorstellungen der Muisca scheinen sich hauptsächlich auf die beiden Gestirngötter, des Schöpfergottes Chiminigagua, des Erdgottes Chibchachum und des Kulturheroes Bochica zu beziehen. Dabei hatten sie sich nicht weit von der geistigen Welt der Waldindianer entfernt. Wichtigste Stütze der Kazikenherrschaft war der Reichtum, den sie sich durch Landbesitz, Tributeinnahmen und Handelsprivilegien erwarben. Arbeitsleistungen, regelmäße Abgaben von Feldfrüchten, gewebte Wolldecken und andere Waren, wie die Lieferung junger Mädchen, waren den Kaziken zu liefern.
Die Muisca waren einst berühmte Händler, welche Smaragde, Salz und Baumwolle zu verkaufen hatten. Ferner importierten sie Koka, Gold und Sklaven. Sie erreichten aber

Die Rivalität der Kaziken hatte es den Spaniern leicht gemacht die Chibcha-Staaten zwischen 1536 und 1541 zu unterwerfen. Unter der Leitung von Indianer-Propheten entstanden im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhundert in den unterworfenen Gebieten militant-religiöse Bewegungen deren Ziel es war, die Spanier zu vertreiben. Der gefährlichste dieser Erhebungen war der Aufstand von Sobce im Jahre 1576 in der Provinz Antioquia. Im 18. jahrhundert erlosch mit der Vermischung der indianischen Bevölkerung die Sprache der Muisca.
Heute sind die aruaksprachigen Goajiro, die auf gleichnamiger Insel wohnen, mit mehr als 44.000 Stammesmitgliedern und die chibchasprachigen Páez mit 40 bis 50.000 Personen die zahlenmäßig stärksten indianischen Gruppen des Hochlandes von Kolumbien.
Erstgenannter Stamm hat sich mit Erfolg der Viehzucht zugewandt und besitzen heute große Rinder-, Schaf- und Pferdeherden. Etwa die Hälfte der indianischen Bevölkerung des Landes leben in Reservationen, wo sie sich vorwiegend der Landwirtschaft zugewandt haben. Ebenso arbeiten indianische Lohnarbeiter auf Haziendas und im Bergbau.