Rain-in-the-Face - Hunkpapa-Teton


Rain-in-the-Face, Häuptling der Hunkpapa-Teton Sein Name bedeutet «Regen im Gesicht». Er war Häuptling der Hunkpapa-Sioux, der im Jahre 1835 am Cheyenne River in North Dakota als Sohn des Medizinmannes Wambli-luta (Roter Adler) geboren wurde.

Regengesicht sollte der Nachfolger seines Vaters werden, der einsehen mußte, dass sein Sohn nicht geeignet war, für die geheimnisvolle Welt der indianischen Religion. Rain-in-the-Face erhielt als Jugendlicher seinen Namen, als er den ganzen Tag im Regen gekämpft hatte und ihm die Farbe aus seinem bemalten Gesicht in Streifen herunterlief. Seine Angewohnheit war es, sein Gesicht auf einer Seite rot und die andere schwarz zu bemalen, was Sonne und Nacht symbolisierte.

Im Alter von 20 Jahren führte Rain-in-the-Face Hunkpapa-Krieger als Kriegshäuptling in den Kampf, der oft siegreich endete. Nach der Wahl des Vetters - Sitting Bull - zum Oberhäuptling ordnete sich Regensicht sofort seinem neuen Anführer und Sachem unter und galt als einer der fähigster Getreuen.

Auch Rain-in-the-Face gehörte zu den Häuptlingen - wie Crazy Horse und Red Cloud - die am 21. Dezember 1866 Hauptmann William Fetterman bei Fort Phil Kearny in die Falle lockten und den Trupp bis auf den letzten Mann töteten.

Als in den Black Hills Gold gefunden wurde und die Weißen das Goldfieber packte, war neben Gall auch Rain-in-the-Face dabei, die Reihen der Goldschürfer zu lichten.

Als treuer Anhänger von Sitting Bulls war er an allen großen Schlachten beteiligt. Regen-im-Gesicht scheute sich vor keiner Gefahr und schlich sich vorsichtig an die Pferdeherde des 7. US-Kavallerie-Regiments an. Ein Nachtposten stolperte über den am Boden kriechenden Rain-in-the-Face und alarmierte die Wachen, die ihn mit einem Gewehrkolben niederstreckten. Captain Tom Custer war der kommandierte Offizier des Schwadrons, der zuvor mit seiner Truppe vor dem Ansturm der Sioux aus den Black Hills flüchten mußte und nun seine ganze Wut an dem wehrlosen Gefangenen ausließ, ihn mit der Reitpeitsche züchtigte und ihn peinigte. Captain Tom Custer - der Bruder Georg Amstrong Custer - hatte den riesigen Rain-in-the-Face durch diese Folterung tödlich beleidigt, so dass der Krieger ihm Rache schwor. Als Sitting Bull seinen Unterführer aus dem Fortarrest befreite, war das Herz seines getreuen Jugendfreundes schwarz vor Hass auf Tom Custer.

In der Schlacht am Little Bighorn - 25. Juni 1876 - machte er seine Drohung war und tötete den Captain. Nach der Schlacht behauptete er auch Lieutenant G. A. Custer getötet zu haben, dies nahm er aber wieder zurück und sagte ein junger Cheyenne mit gleicher Gesichtsbemalung dürfte diesen Ruhm in Anspruch nehmen.

Nach der Schlacht flüchtete Rain-in-the-Face mit Sitting Bull nach Kanada, von wo er 1880 in die USA zurückkehrte, sich ergab und beteuerte niemals wieder eine Waffe anzufassen.

Rain-in-the-Face starb um 1890. Andere Quellen führen als Todestag den 12. September 1905 an.