Indianer-Spiele


Lacrosse, Pferderennen, Moccasinspiel, Chunkey, Netzradspiel, Spielknöchelchen

Chunkey
Chunkey war ein Männerspiel der Mississippi-Tal-Indianer, welches innerhalb einer Stadt auf speziellen Plätzen stattfand. Ein steinerner Diskus wurde gerollt bis er fast zum Stehen gekommen ist. Dann warf man einem Stock mit halbrund geschwungenen Ende so, dass der Diskus innerhalb der Rundung des Stockes stehen blieb.

  Lacrosse-Spiel
Das Lacrosse-Spiel Die Namensgeber für dieses Geschicklichkeits- und Kampfspiel waren einst die Kanadier. Von den Indianern wurde das Lacrosse-Spiel als kleiner Bruder des Krieges bezeichnet. Es war ein Ballspiel. dass nicht nur sportlichen, sondern auch religiösen Charakter besaß. Fast alle Stämme kannten das Spiel und spielten es mit großer Begeisterung. Zwei Mannschaften waren bei der Ausführung notwendig. Schon Tage vor dem Spiel bereiteten sich die Ausführenden durch Fasten, Beten, Schwitzbäder und hartes Training auf den Kampf vor. Tausende von Zuschauern sahen dem Spielverlauf begeistert zu. Im Eifer der Scheingefechte konnte es auch vorkommen, dass die Spieler beider Parteien tatsächlich aufeinander losgingen. Deshalb mußten vor Spielbeginn alle Waffen abgeliefert werden. Meister des Lacrosse-Spieles waren die Choctaw vom unteren Mississippi. Ein Tag vor dem Spiel wurde der Ballspieltanz von beiden Parteien auf dem vorbereiteten Spielfeld aufgeführt. Am anderen Morgen begann nun der Lacrosse. Der Schiedsrichter warf den Ball hoch über die Spielfläche und unverzüglich setzte der Kampf beider Mannschaften ein. Die Spieler verwendeten je ein bis zwei Schläger - war bei den Stämmen verschieden, deren Enden in eine geflochtene oder bespannte Kelle ausliefen, und versuchte den Ball zwischen die hohen Pfosten des eigenen Tores zu schlagen oder auch zu tragen. Die gegnerische Partei mußte dies unbedingt verhindern. Um zu gewinnen, waren 100 Tore einer Seite notwendig. Die Tore standen sich in 200 Meter Entfernung gegenüber und waren acht Meter hoch. Die Entfernung war nicht so groß, wenn man bedenkt, dass mehr als 100 Spieler an einem Spiel beteiligt waren. Die Raufereien um den Ball wurden so hartnäckig geführt, dass schon mal ein Genickbruch vorkam. Die Zuschauer feuerten die Spieler an. Nach dem Spiel, es konnte einen ganzen Tag dauern, feierten die Indianer ihre Spielhelden. Für das Spiel trugen die Ausführenden genau vorgeschriebene Kleidung mit langen Schweifen. Der Schweif der Choctaw war flügelförmig und bestand aus weißen Pferdehaar.
Die Irokesen, Sioux und Algonkin verwendeten ein Schläger, hingegen die Choctaw und Chickasaw zwei benutzten. Zur besseren Unterscheidung der gegnerischen Parteien malte sich die eine Mannschaft am ganzen Körper weiß an.

Moccasinspiel
Das Moccasinspiel ist ein Glücksspiel der Ojibwa. Acht Männer saßen sich gegenüber und mußten erraten unter welchem in einer Reihe vor ihnen liegenden Moccasins eine Kugel sich befand. Bei diesem Spiel wurde fortwährend auf eine Reifentrommel geschlagen, was das Spiel einwenig unheimlich wie auch erregend machte. Durch das rhythmische Schlagen der Trommel entwickelte sich eine Art Sitztanz. Die Gesichter verzerrten sich und die Hände führten rhythmische Bewegungen aus. Das gesamte Spiel glich wegen der immer wiederkehrenden Bewegungen eher einer Zeremonie.

Netzradspiel
Dieses Spiel war allen Prärie-Indianern bekannt. Man mußte einen Pfeilstab durch ein sich rollendes mit Sehnennetzen enggespanntes Holzrad werfen. Einen Haupttreffer erzielte man, wenn der Wurf des Pfeilstabs durch die mittlere Masche ging.

Pfeilspiel
Das Pfeilspiel war ein typisches Spiel der Prärie-Indianer. Nahe dem Dorf oder Lager versammelten sich in der Prärie die geschicktesten jungen Burschen zum Bogenschießen. Jeder Teilnehmer hinterlegte als Eintrittsgebühr z. B. ein Schild, ein Antilopen- oder Büffelfell, eine Pfeife oder einen anderen Gegenstand. Sobald ein Mitspieler an der Reihe war, schoß er seine Pfeile in die Luft. Dabei kam es an, dass soviele Pfeile wie möglich in der Luft waren. Ein jeder Krieger nahm zu diesem Spiel 8 bis 10 Pfeile in die Hand und sobald der erste abgeschossen war, sandte er in rascher Folge die anderen hinterher. Sieger war der, welcher die meisten Pfeile in der Luft hatte. Er bekam auch den Einsatz der anderen Mitspieler.

Pferderennen
Das war das beliebteste Spiel der Prärie-Indianer. Es wurde meistens auf einer Sandbank am Flußufer abgehalten. Wurde das Pferderennen in der Prärie veranstaltet, mußte die Rennstrecke auf Präriehundebauten und ähnliches genauestens untersucht werden. Die Jury steckte die Strecke ab und jeder Teilnehmer mußte seinen Einsatz hinterlegen, wie z. B. Tomahawk, Tierhäute, Schilde usw., der dann dem Sieger zufiel. Das Pferderennen der Prärie-Indianer unterschied sich kaum von heutigen Rennen auf Pferderennbahnen. Die Comanchen waren das unangefochtene Reitervolk der Prärie. Auch kein anderer Stamm besaß bessere Jockeys. Pferderennen wurden auch mit Trappern, Cowboys, Pelzhändlern sowie mit US-Soldaten abgehalten, wobei deren Einsätze wie Zucker, Mehl, Tabak, Pulver und Blei bei den Indianern sehr begehrt waren.

Pflaumenkernspiel
Es war ein Spiel der östlichen Indianer, wie der Algonkin-Sprachfamilie und der Irokesen. Für das Spiel verwendete man 4, 6 oder 8 Pflaumenkerne, die auf einer Seite bemalt waren, und eine Holzschale. Die Kerne wurden in der Schale geschüttelt und hochgeschleudert. Kamen die Kerne zum Liegen, so mußten möglichst viele Kerne mit der bemalten Seiten nach oben liegen.

Spielhölzer
Verschiedene Spielhölzer wurden bei den kalifornischen Indianer-Stämmen für Ratespiele verwendet.

Spielknöchelchen
Auch dieses Spiel der Maidu und ihrer Nachbarn war eine Ratespiel. Einer der Spielknöchelchen war markiert der andere nicht. Der Gegenspieler mußte raten, in welcher Hand der Spieler den markierten oder nicht markierten Knochen hatte. Der Spieler vertauschte die Spielknöchelchen fortlaufend und unmerkbar.

Stilt
Stilt war ein Spiel der Hopi- und Shoshonen-Kinder.