Tänze, Rituale und Zeremonien


Tänze- und Zermonien-Übersicht


 
Der Adlertanz
Adlertanz Der Adler war eine Art heiliges Wappentier für fast alle Indianer. In zahlreichen symbolischen Tänzen, Riten und Zeremonien wurde dies ausgedrückt. Der Adler galt als Symbol der Unantastbarkeit, Glücksbringer neben anderen Tieren und Bote der Gottheit. Er stand und steht noch heute in der Dreiheit Himmel-Adler-Mann.



 
Ballspieltanz
Ballspieltanz am Vortag des Lacrosse-Spieles Am Vortag des Lacrosse-Spieles wurde der Ballspieltanz aufgeführt, an dem die Spieler und ihre Angehörigen teilnahmen. Auf dem vorbereiteten Spielfeld versammelten sich in einzelnen Gruppen die Spieler und die Frauen und sangen zum Rhythmus der Trommeln. Um ein kleines Feuer saßen vier Schamanen, die die Funktion des Schiedsrichters übernommen hatten und beschworen für das Spiel die Gunst der göttlichen Allmacht. Diese Zeremonie fand in voller Harmonie statt.

 
Bärentanz
Der Bärentanz war ein Ritual der Siouxstämme, der zur Vorbereitung auf die Jagd nach dem Grizzly diente. Da bei diesem Vorhaben ein Kampf auf Leben oder Tod bevorstand, ist es schnell zu begreifen das ein jeder Krieger der an dieser Jagd teilnahm, sich den Schutz übernatürlicher Kräfte einholte. Vom Trommelklang und Gesang begleitet, ahmten die Tänzer die Bewegungen des Bären nach. Der Schamane war bei diesem Tanz der religiöse Führer, der als einziger ein ganzes Bärenfell trug. Alle anderen Tänzer trugen nur eine Bärenmaske und waren am ganzen Körper bunt bemalt. Die Frauen stimmten zum Ende des Tanzes ein lautes Geheul an, nach dem im Anschluß das große Wagnis begann.

 
Berggeisttanz
Der Berggeisttanz war ein ritueller Tanz der Apachen. Man trug zu ihm eine weiche, schwarze mit Augenschlitzen versehene Maske, an der senkrecht aufragende Holzstäbchen befestigt waren, die verschiedenartige Muster aufwiesen. Die Maske wurde am Hals mit einer hellen Schnur zusammengebunden. Der Oberkörper eines Chiricahua-Tänzers war nackt und mit schwarzen, zickzackähnlichen Symbolen bemalt. Der Tänzer hielt in beiden Händen einen aus dunklem Holz gefertigten und bemalten Kurzschwert. Zu Ehren der Berggeister wurde dieser Tanz abgehalten. Man tanzte dazu um ein hell loderndes Feuer und vollführte feierliche und dem Tanz angemessene Bewegungen. Rohhauttrommeln, Roßhaarfiedeln und Knochenpfeifen begleiteten ihn, wozu der Schamane einen schrillen Gesang anstimmte.

 
Büffeltanz
Büffeltanz Dieser Tanz war eine heilige Handlung der Prärie-Indianer, die dazu diente, die Büffelherden möglichst nahe an das Dorf zu locken. Wenn die Jäger keine Beute nach Hause brachten, wurde der Häuptling und der Schamane davon in Kenntnis gesetzt und die Ratsversammlung einberufen, die dann zum Büffeltanz aufrief. Sogenannte Läufer verbreiteten die Anordnung im ganzen Dorf und kurze Zeit später wurde der zeremonielle Tanz aufgeführt. Eine Gruppe von 10 bis 15 Männer kam dazu in der Dorfmitte zusammen. Die Tänzer trugen als Kopfbedeckung einen Büffelkopf mit Hörnern und hielten ihre Lieblingswaffen für die Jagd in der Hand. Begleitet wurde der Tanz von Trommeln, Rasseln, Liedern und schrillen Schreien. Wenn ein Tänzer ermüdete, wurde er durch einen Zuschauer ersetzt, der ebenfalls mit seiner Masken und mit Waffen den Tanz fortsetzte. Man tanzte den Büffeltanz Tag und Nacht ohne Unterbrechung bis das gewünschte Ereignis eintraf. Rund um das Dorf waren auf Hügeln Späher verteilt, die das Nahen einer Herde dem Dorf sofort meldeten. Traf das Ereignis ein, wurden zu Ehren des Schamanen, der Tänzer und des Großen Geistes Dankesrufe laut. Nach erfolgreicher Jagd opferte man dem Großen Geist die besten Stücke und danach erfolgte eine große Feier mit entsprechenden Trinkgelage.

 
Busk
oder Grün-Mais-Tanz der Creeks - Alljährlich fand bei den Creeks das Grün-Mais-Fest statt. Es handelte sich hierbei um eine Reinigungs-Zeremonie, die 4 - 8 Tage dauerte. Man nahm starke Abführ- und Brechmittel, um den Körper zu entschlacken. Das "Windrichtungsfeuer" des vorjährigen Festes, das ein Jahr lang ununterbrochen gebrannt hatte, wurde gelöscht und ein neues aus vier Stämmen, die in die Himmelsrichtungen wiesen, entzündet. Alle größeren Gebrauchsgüter, wie Möbel, Wäsche, Kleidung etc. wurden verbrannt und neu hergestellt. Alle Sünden wurden gegenseitig vergeben. Nach dieser Zeremonie der "Erneuerung" begann man das neue Jahr moralisch und körperlich gestärkt. Auf diese Weise wurde bei den Creeks verhindert, dass persönlicher Besitz angesammelt werden konnte.

 
Calumet-Tanz
Der Calumet-Tanz war der Tanz der Friedenspfeife. Er war bei den Stämmen der Atlantikküste, im Gebiet der Großen Seen und in den Prärien verbreitet. Dieser Tanz war eine der heiligsten Zeremonien, die nur bei wichtigen Anlässen aufgeführt wurde. Solche Anlässe waren z. B. die Friedenserhaltung, um Gäste oder Fremde zu ehren, bei großen Festen oder um sich gegen einen gemeinsamen Feind zuvereinigen. Bis der Tanz aufgeführt wurde, vergingen einige Tage der Vorbereitung. Vor Beginn des Tanzes stellten sich die Tänzer auf die ehrenvollsten Plätze. Nur die Frauen und Männer mit den besten Stimmen sangen zu dieser Zeremonie. Am Anfang wurde Manitou begrüßt. Dazu wurde der eingezogene Rauch der Friedenspfeife auf eine ganz besondere Weise ausgeblasen. Die Tänzer nahmen die Pfeife respektvoll in beide Hände und bewegten sich im Takt des Gesanges und vollführten verschiedene Figuren. Die Pfeife wurde dabei der Sonne entgegen gestreckt, zur Mutter Erde gerichtet, die am Calumet befestigten Federn wurden bewegt oder einem Zuschauer an den Mund zum Rauchen gehalten. Dieser Szene folgte ein Scheingefecht mit Trommelbegleitung und einigen Gesangseinlagen. Dazu wurde der Angriff wie auch die Flucht immer im Wechsel dargestellt. Im dritten Teil des Calumet-Tanzes kam es zu einem rituellen Zwiegespräch zwischen Pfeifenträger und dessen Partner. Dabei wurden die ruhmvollen Taten des Tänzers aufgezählt. Im Anschluß erhielt der Haupttänzer ein Geschenk, der daraufhin die Friedenspfeife durch die Reihen der Anwesenden reichen ließ und ein jeder einige Züge machte. Am Ende der feierlichen Zeremonie überreichte der Oberhäuptling den Gästen das Calumet als Symbol des ewigen Friedens. Ein Lied beendete den Tanz.

 
Chipá Kikwaio
Der Chipá Kikwaio ist bei den Potawatomi das Totenfest. Man ehrte einst die Fische mit Opfergaben. Im Traum erschien den Feiernden eine Forelle, welche bekannt gab, dass der Clan der Fische der einflußreichste und zugleich der größte des Stammes werden würde.

 
Crowntanz
Der Crown-Tanz (= Kronen-Tanz) wurde von den Mescalero-Apachen aufgeführt. Er hatte ungefähr die gleiche Bedeutung wie der Berggeisttanz der Chiricahua und der anderen Apachen-Stämme. Auch bei diesem Ritual trugen die Tänzer Ledermasken, die allerdings weiße bzw. schwarze Farbe aufwiesen. Die Maske war mit einer schwarzen Lederschnur, die über die Nase zum Hinterkopf verlief, festgebunden. Es gab zwei Typen dieser Masken: Sie besaßen beide einem fußhohen Aufbau, der entweder aus einer fächerförmigen Krone aus zusammengebundenen Holzstäbchen oder aus zwei breiten und einem schmalen Brettchen, die an einem senkrecht aufragenden länglichen Schild so befestigt waren, dass sie einem Wegweiser glichen, bestanden. Diese Aufbauten waren mit Symbolen und Zeichen verziert und gaben dem Tänzer eine entsprechende Bedeutung. Der Oberkörper der Tänzer war nackt und auch er war mit verschiedenen Zeichen und Symbolen der Apachen-Mythologie bemalt. Dargestellt wurde z. B. die Sonne, die Halb- ober Sichelform des Mondes, der Blitz, das Kreuz oder auch Tiere. Die Lendenschurze, die man für diese Zeremonie anlegte, waren reich verziert und waren wie die kniehohen Mokassins, die man auch extra für diesen Tanz anfertigte, aus gelbgefärbten Wildleder gearbeitet. Auch hier hielten die Tänzer Holzschwerte in der Hand, die mit Punktmustern versehen waren.

 
Feuertanz
Der Feuertanz ist eine Zeremonie der Navaho, die im Winter stattfand - zu einer Zeit wo immer noch Gewitter auftreten konnten oder zu einem Zeitpunkt, zudem immer noch der Tod durch Schlangenbisse nicht völlig gebannt war. Den Namen hatte die Zeremonie erhalten, vom Ort, wo die Götter wohnen, die man bei diesem Ritual verehrte. Der Feuertanz wurde am neunten Tag der Zeremonie getanzt. Dazu wurde ein Corral aus immergrünen Zweigen errichtet. Der Schamane vollführte einige Zaubertricks, dann zeigten die mit weißen Lehm bemalten Feuertänzer ihren Tanz. Sie hielten während des Rituals Fackeln aus Zedernrinde in den Händen, springen über und in das Feuer und berühren mit der Fackel die Mittänzer. Als Schutzzauber nahmen die Zuschauer verkohltes Zedernholz aus das Feuer mit.

 
Flötentanz
oder "Das heilige Fest der Flöten" bei den Hopi - Die Hopi feierten alle zwei Jahre das heilige Fest der Flöten. Es wurde in den Bergen des US-Bundesstaates Arizona veranstaltet, bei dem man um Regen und Wohlstand betete. Die meisten Indianervölker glaubten an spirituelle Kräfte als Quelle allen Lebens. Sie verehrten dabei keinen allmächtigen Gott, sondern das Übernatürliche, was in allen Dingen ihrer Meinung nach vorhanden ist.

 
Gib-weg-Tanz
Der Gib-weg-Tanz war ein Ritual der Comanchen. Er wurde nach der ersten glücklichen Heimkehr eines jungen Kriegers von einem Kriegszug von seinem Vater veranstaltet. Bei diesem Tanz wurde der bewegliche Besitz der Familie um den Hals gehängt und jeder der anderen Tänzer konnte sich nach altem Brauch sich das nehmen was er wollte und behalten. Eine Familie konnte dabei ihren gesamten Besitz verlieren, aber was zählte dieser für die Taten des einzelnen. Durch diesen Tanz wurde der junge Krieger vom Stamm respektiert und er selbst gelobte gegenüber dem Stamm loyal zu sein und sich durch Tapferkeit, Gastfreundlichkeit wie auch Ehrlichkeit auszuzeichnen.

 
Kachina-Zeremonie
oder der Bohnen- bzw. Maistanz der Hopi - Die Pueblo-Völker des Südwestens, welche Ackerbau betrieben, glaubten an sogenannte Kachina-Geister, die im Winter aus den Bergen herabsteigen und in ihren Dörfern sechs Monate lang verweilen. Um den Zyklus im Pflanzenwachstum entsprechend zu begehen, feierten die Hopi eine Mittwinter-Zeremonie, die auch als Powamuy oder Bohnentanz bekannt wurde. Mit dieser Zeremonie wird der Keimung und dem Wachstum der wichtigsten Nahrungspflanzen wie Mais und Bohnen gedacht. In diesem Zusammenhang wurden auch die zehn- bis zwölfjährigen Kinder in den Kachina-Kult aufgenommen. Das Fest beginnt mit der Aussaat der Samenkörner im feuchtwarmen Sand eines unterirdischen Kultraumes - dem sogenannten Kiva und endet nach 16 Tagen. Im Anschluß dieser Zeremonie beginnen die Tänze des Kachina-Bundes. Nach dem der Samen gekeimt ist, wird ein Spiel vorgetragen, bei dem Wasserschlangen darstellende Puppen vor einem mit Regen und Blitzen gemalten Hintergrund, die Sonne verjagen sollen, damit keine vorzeitige Dürreperiode eintritt. Andere Puppen mahlen Maismehl, welches auf die Köpfe der aufgenommenen Jugendlichen gestreut wird. Am 16. Tag werden die Bohnenkeimlinge geerntet und durchs Dorf getragen.

 
Kaninchentanz
Der Kaninchentanz war ein typischer Tanz der Mohawk. Unter dem Klang von Trommeln wurde er als Dank an die Tiere aufgeführt, von denen sie das Fleisch und die Felle für ihren Nutzen verwendeten.

 
Kriegstanz
Wenn in der Ratsversammlung der Kriegsrat tagte und durch Abstimmung einen Angriffs- bzw. Verteidigungskrieg beschloß, wurde ein Bote vom Häuptling mit der roten Pfeife durch den Stamm geschickt. Jeder Krieger der diese Pfeife rauchte, verpflichtete sich für sein Volk in den Kampf zu ziehen. Dieser Entschluß war freiwillig. Wer während des Krieges seinen Häuptling verließ, wurde vom Stamm bestraft, was eine große Schande für den Krieger war. Im Anschluß an das Herumreichen der Pfeife begann der Kriegstanz. Ein jeder Krieger, welcher sich für den Kampf entschlossen hatte, tanzte nun in voller Kriegsausrüstung um den rotbemalten Pfahl, berührte ihn und verpflichtete sich so vor allen Stammesangehörigen, seinem Kriegshäuptling mit allen Kräften zu unterstützen. Dieser legte seinen kostbarsten Schmuck an, damit er vom Feinde erkannt wurde. Die Krieger hingegen waren fast nackt, hatten jedoch außer der Kriegsfarbe sich Gesicht und Körper rot angemalt. Zuweilen wurde zur Bemalung auch Fett und Kohle verwendet.

 
Maistanz
Der Maistanz war von der Golf- bis zur Pazifikküste und westlich des Mississippi verbreitet und hatte wegen der unterschiedlichen Regionen mannigfaltige Formen aufzuweisen. Besonders hervorzuheben ist der beeindruckende Maskentanz der Hopi. Der Mais und speziell der grüne Mais galt bei den Indianer als Delikatesse. Sobald die Kolben und die Körner ausgewachsen waren, konnte man ihn essen. Für die Wiederkehr dieser Jahreszeit dankten alle Stammesangehörigen den Maisgottheiten, in dem getanzt, gesungen und geopfert wurde. Die Feierlichkeiten für den Mais dauerten 7 bis 10 Tage und wurden von vielen Stämmen in gleicher Weise und zur gleichen Zeit, wo er am wohlschmeckendsten war, veranstaltet. In dieser Zeit gab es weder Veranstaltungen, Jagdunternehmungen noch Kriegszüge. Täglich mußte von den Frauen, wenn die Festzeit nahte, ein Maiskolben dem Schamanen gebracht werden, damit der Tag für das Dankfest bestimmt werden konnte. Die Blätter an den Maiskolben durften nicht entfernt und die Körner nicht angesehen werden. Dies übernahm der Schamane im Ratszelt. Wurde der Mais für gut gehalten, schickte man Boten aus, die die von allen erwartete Nachricht bekannt gaben. Am nächsten Tag begann dann das Dankfest für den Grünen Mais zu Ehren der entsprechenden Gottheit. Man bereitete sich durch Fasten auf dieses Ereignis vor. Die Dorfbewohner fanden sich am Festtag auf dem Dorfplatz ein, wo in der Mitte über einem Feuer ein mit grünem Mais gefüllter Kessel hing, der für die Gottheit bestimmt war. Vier weißbemalte Schamanen in einer Hand eine Rassel und in der anderen ein Maiskolben haltend, umkreisten tanzend den Kessel, wobei sie das Dankeslied für die Gottheit sangen. In einem zweiten Kreis tanzten die Krieger. Die übrigen Dorfbewohner schauten den Festlichkeiten zu. Hölze Eßschalen mit je einem Löffel aus Büffel- oder Ziegenberghorn wurden bereitgestellt. Der Tanz dauerte solange bis die Schamanen feststellten, dass der Mais gar war. Daraufhin folgte der Tanz, in dem die Opferzeremonie stattfand. Auf einer hölzernen Plattform über dem Feuer wurden die Maiskolben gelegt, die vollständig verbrannten. Im Anschluß wurde das Feuer gelöscht und die Asche vergraben. Man entzündete ein neues Feuer, füllte den Kessel mit Mais und brachte ihn erneut zum Kochen. Im Anschluß wurde ein ausgelassenes Fest gefeiert, in dem es ein reichliches Mahl gab, gejubelt und getanzt wurde. Das Fest wurde von den Häuptlingen, Schamanen und Kriegern überwacht.

 
Okipa-Zeremonie
Die Okipa-Zeremonie ist der Name des "Sonnentanz"-Kultes bei den Mandan.

 
Peyotl-Zeremonie
Peyotl-Knopf Der Peyotl-Kult ist bis heute der einflußreichste Kult unten den Indianervölkern. Einst kam diese Zeremonie aus Mexiko, wo sie bereits im 16. Jahrhundert vollzogen wurde.
Im Mittelpunkt der Peyotl-Zeremonie stand der Verzehr der bitter schmeckenden Peyotl-Knöpfe - eine stachellose Kakteenart, die im nördlichen Mexiko heimisch ist. Nach Einnahme des Peyotl bekam man akustische Halluzinationen, leuchtende Farbvisionen und ein tiefes Gefühl der Brüderlichkeit der Teilnehmer. Bei einem Peyotl-Treffen nahmen nur Männer teil. Er wurde nachts in einem Tipi abgehalten. Man setzte sich um einen kleinen Altar aus Tonerde, der die Bergkette symbolisieren sollte, wo das Peyotl laut Legende gefunden worden war. Nach dem die Knöpfe verteilt waren, sang man unter Begleitung einer Trommel und Rasseln heilige Lieder. Die Zeremonie endete beim Morgengrauen mit dem Frühstück. Jeder Teilnehmer hatte in der Nacht zwischen 4 bis 30 Peyotl-Knöpfe gegessen. Der Verzerr der Peyotl macht gegenüber anderen Rauschgiften aber nicht süchtig.

 
Pfeilerneuerungszeremonie

 
Potlatch
- eine sozialzeremonielle Sitte. - Potlatch heißt "weggeben". Diese Sitte des Austausches von Geschenken war bei den Indianerstämmen der Nordwestküste verbreitet. Man machte wertvolle Geschenke, um so seine Freundschaft und Verehrung zu zeigen, aber auch um sein Ansehen zu erhöhen, weil die Weggabe als Zeichen dafür galt, was man entbehren konnte, ohne sich zu ruinieren. Ein weiterer Aspekt war sich selbst Vorteile zu verschaffen, wie Vertrauen, gesellschaftliches Ansehen, Erfolg bei der Brautwerbung wie auch Vergebung. Wenn man es mit Potlatch übertrieb, konnte man sich wirtschaftlich überausgaben, was Frauen wie Männern passieren konnte. Aber auch Größenwahn und Rache konnte ein Motiv sein. Zwei verfeindete Krieger überboten sich, um den anderen bloßzustellen oder zu ruinieren. Ihre Familien hielten sie nicht davon ab, sondern unterstützten den Wahn. Auf diese Weise konnte sich eine ganze Sippe hoch verschulden.

 
Reifentanz
Weshalb der Reifentanz aufgeführt wurde, ist nicht bekannt. Er könnte aber den symbolischen Ausstieg der Menschen aus der Unterwelt zeigen. Auch heute wird dieses Ritual noch von den Pueblos getanzt. Die Kostüme ähneln denen der Großen Ebenen.

 
Schlangentanz der Hopis
Alle zwei Jahre hielten die Hopis verschiedener Pueblos im August den Schlangentanz ab, der 9 Tage dauerte. Dieser Zeremonien-Tanz war verbunden mit der Bitte um Regen. Die Schlangen (Klapperschlangen) wurden von den umstehenden Frauen mit Mehl bestreut und von den Tänzern im Munde gehalten und nach speziellen Riten, der Medizinmann berührte sie mit einer Feder, in die Freiheit entlassen.

 
Schwitzzeremonie
Die Schwitzbad-Zeremonie war bei vielen Völkern Nordamerikas verbreitet. Die Schwitzhütte hatte je nach Landschaft eine unterschiedliche Form und war auch aus verschiedenen Materialien hergestellt. Sie bestand in der Regel aus einem Holzgerüst, welches mit Grassoden, Decken oder Häuten bedeckt war.
Sie war so hoch, dass gerade ein Mann darin sitzen konnte. Ein Schwitzbad diente der Reinigung nach einer Krankheit, wurde bei fiebrigen Erkrankungen oder vor wichtigen Feiern angewandt. Gleichzeitig bescherte ein Schwitzbad die körperliche Abhärtung und erhöhte die physische Widerstandskraft. Der Dampf wurde durch Übergießen im Feuer erhitzter Steine erzeugt. Während des Schwitzbades wurden bestimmte Riten durchgeführt. Im Anschluß an das Schwitzbad kühlte man sich im Fluß oder im Schnee ab. Die nordamerikanischen Indianer hatten durch das Schwitzbad eine höhere Lebenserwartung als die weißen Siedler jener Zeit.

 
Skalptanz
Skalptanz Bei vielen Stämmen wurde der Skalptanz nur von den Frauen getanzt. Er sollte beschwörend vor einen Kriegszug wirken oder wurde nach einem erfolgreichen Überfall getanzt. Die Frauen trugen während der Zeremonie die Siegestrophäen ihrer Männer an langen Stangen. Es war auch bei einigen Stämmen üblich, dass die Frauen die Kleidung ihrer Männer trugen.

 
Sonnentanz
Sonnentanz Der Sonnentanz war für die Prärie-Stämme ein typischer Zeremonien-Tanz, der im Sommer abgehalten wurde und 8 Tage dauerte. Die ersten vier Tage blieb geheimen Zeremonien vorbehalten, wie Fasten, Schwitzen, Riten in einem abgeschlossenen Raum etc. Jede Handlung hatte ihren vorgeschriebenen Zyklus, der von Stamm zu Stamm verschieden war. Man legte sich Buße, Entbehrungen und Selbstfolter auf. Sie dienten einer Art geistiger und körperlicher Selbstreinigung, was Hauptziel des Sonnentanzes war. Manche Stämme folgten den Ritus, daß die Tänzer sich Schlaufen in die Brustmuskeln schnitten, durch die an Pflöcken lange Schnüre befestigt wurden, deren Enden mit der Spitze eines hohen Pfahls verbunden waren. Der Tänzer tanzte nun schwingend und hängend um diesen Pfahl. Im allgemeinen wurde häufig auf der Stelle getanzt, bis man in Trance verfiel und eine Vision hatte.
Während der ganzen Prozedur wurde gefastet. Die Sioux praktizierten diese Selbstfolter soweit, dass bei diesem Tanz die Muskelstreifen rissen. Andere Stämme, wie die Kiowa, lehnten dies ab.

 
Squaw-Tanz
Der Squaw-Tanz ist eine Zeremonie der Navaho, die in den Sommermonaten abgehalten wird und drei Tage dauert. Er wird auch Entah oder Feindweg bezeichnet. Es ist ein Kriegstanz, der außerdem für Krieger, die sich durch Kontakt zu einem toten Feind verunreinigt haben, aufgeführt. Das Ritual beginnt am Hogan des Kriegers und endet an den folgenden Tagen an einem Ort zu dem er umzieht. Die Zeit zwischen dieser Zeremonie wird durch Wettrennen, Spielen oder Erzählungen überbrückt. Am letzten Tag wird vom Clown - werden auch als Schwarze Männer bezeichnet - der sogenannte Schmutztanz getanzt. Die Tänzer verlassen den Hogan durch den Rauchabzug und werfen den Krieger in die Luft bevor sie sein Gesicht in Schlamm drücken und über ihn hinweglaufen, um die bösen Geister aus dem Körper zu vertreiben. Die Zuschauer werden im Anschluß an das Ritual gejagt. Wer gefangen wird, landet ebenfalls im Schlamm. Junge Mädchen erhalten in der dritten Nacht die Möglichkeit einen Freier zu suchen, indem sie von ihren Müttern geleitet werden einen Mann einzuladen, der den Rundtanz mit ihnen tanzt. Der Mann leistet für diese Gunst eine symbolische Zahlung.

 
Totenfest der Huronen
Alle 12 Jahre begingen die Huronen das Fest der Toten. Man bestattete die Toten, die seit dem letzten Fest verstorben waren, indem man die Toten von den Bestattungsstätten nahm, die Gebeine in Säcke lud und zu einer bestimmten Bestattungsgrube, oft weit von Dörfern entfernt, trug. Bei Feuerlicht wurden über die Gebeine Maiskörner und Geschenke gestreut und Pelzhäute ausgebreitet.

 
Totenkult
Die Toten wurden auf Gerüste gelegt der Prärie-Indianer - Im Totenkult der Prärie-Indianer gab es ebenfalls beträchtliche Unterschiede. Am häufigsten bestattete man den Toten in einem Erdgrab, aber auch die Plattform- und Baumbestattung war üblich. Vor der Bestattung wurden dem Toten seine besten Kleidungsstücke angezogen und sein Gesicht bemalt.
Die Totenbeigaben bestanden aus einer gefüllten Tabakpfeife und einem Gefäß mit Bisonfett. Zuweilen wurden noch andere Gegenstände aus dem persönlichen Besitz des Toten hinzugefügt.
Oft trug ein berühmter Krieger die Leiche zum Bestattungsort. Die Verwandten schlossen sich unter lautem Wehklagen an und brachten sich Schnitte an Unterarmen und Beinen als Ausdruck ihrer Trauer an. Eine Haarlocke des Verstorbenen wurde abgeschnitten und einem heiligen Bündel hinzugefügt. Am vierten Tag nach dem Tod versammelten sich die Angehörigen des Toten, um in einer Zeremonie die Pfeife zu rauchen und Speiseopfer darzubringen. Der Besitz des Toten wurde aufgeteilt. Die Pferde gingen in den Besitz der Söhne und Töchter über.
Auch die Frau hatte Anspruch auf ein Pferd. Das Tipi wurde verlassen oder gegen ein anderes ausgetauscht.

 
Yeibichai-Tanz
Yeibichai ist ein Wort aus der Navaho-Sprache was so viel wie Nachtgesang oder -weg bedeutet. Yeibichai ist die wichtigste Zeremonie der Navaho im Winter. Sie durfte erst veranstaltet werden, wenn es keine Gefahr durch Blitze mehr gab und auch keine Schlange mehr biß. Dieser Tanz wurde angewandt, um nervöse Leiden oder Wahnvorstellungen zu heilen. Fehler bei der Ausführung des Rituals konnten zu Gesichtslähmungen, Verlust des Augenlichtes oder des Gehörs führen. Das Wort Yeibichai entstand aus Yei - den Tänzern des heiligen Wesens, die dieses Ritual in den letzten zwei Tagen der Zeremonie darstellen. Für die Mädchen und Jungen wurde in der achten Nacht eine Einweihungszeremonie vorgenommen. Zuerst wurde ihnen die Haare gewaschen, dann ihr Körper mit weißem Lehm eingerieben. Mit heiligem Mehl bestreute man die Jungen, die dann anschließend von den Tänzern mit Yucca-Stengeln symbolisch geschlagen wurden. Mit Maismehl berührte man die Hände, Füße und Schultern der Mädchen. Danach setzten die Tänzer - Yei - ihre Masken ab und jedes Kind konnte die Menschen, die das heilige Wesen darstellen, sehen. Der entsprechende Gott des Ostens - Hasteseyalty - setzte jedem Jungen die Maske auf, was die weibliche Yei - Hasttse-baad - bei den Mädchen ebenfalls tat. Ein jedes Kind sollte aus den Augen der Yei die Welt erblicken. An dieser Zeremonie sollte ein Navaho mindestens viermal in seinem Leben durch seine Teilnahme beiwohnen.

 
Zauberpfeil-Zeremonie
Die Zauberpfeil-Zeremonie war ein Fest der Cheyenne, welches im Sommer abgehalten wurde und vier Tage dauerte. Es wurde veranstaltet, um die Gewalt der Waffen wiederherzustellen, z. B. nach einer Hungersnot oder nach einer verlorenen Schlacht. Vier Pfeile spielten bei dieser Zeremonie eine wichtige Rolle. Sie sollen übernatürliche Kräfte besitzen: Zwei für Menschen und zwei für Bisons. Diese Pfeile hatten die Cheyenne von dem Stammeshelden Sweet Medicine erhalten. Bei diesem Ritual mußte immer eine festgelegte Reihenfolge eingehalten werden, weshalb im Lager eine ernste Stimmung herrschte. Nur Gesänge, Gebete und Trommelklang war aus dem heiligen Tipi zu hören. Die Frauen wie die Kinder blieben in den Zelten, die Männer reduzierten ihre Tätigkeiten und eine Kriegergesellschaft war im Zeltdorf unterwegs, um für die nötige Würde und Ordnung zu sorgen. Wenn ein Hund einen Laut von sich gab, tötete man ihn. Das Hauptereignis fand am zweiten Tag der Zeremonie statt. Dies war das Öffnen des Bisonlederbündels, wo die Pfeile aufbewahrt wurden. Ein angesehener Mann brachte, wenn es nötig war, die Pfeilbefiederung in Ordnung. Der Leiter der Zeremonie bereitete am dritten Tag Zählstäbe aus Weidenholz zu, von denen jeder eine lebende Cheyenne-Familie symbolisierte. Keine Zählstäbe wurden für Familien bereitgelegt, wo ein Angehöriger einen anderen Cheyenne ermordet hatte. Die Zählstäbe wurden einzeln durch den Rauch von Weihrauchfeuern bewegt. Zweck dieser Handlung war es eine jede Familie zu segnen. Die heiligen Pfeile wurden am vierten Tag ins Freie gebracht und den männlichen Stammesangehörigen - vom gerade Geborenen bis zum ältesten Großvater - gezeigt.

 
Weitere Rituale,
Tänze und Zeremonien waren: Grastanz, Medicine-Lodge-Tanz, Mide-Zeremonie, Pferdetanz, Pubertätszeremonie, Krähentanz, Lachstanz, Schutzgeisttanz, Weltschöpfungs-Zeremonie der Karok, Springtanz und Tänze der Männer- und Frauenbünde.