Curt Unckel - Nimuendajú - ein Indianerforscher aus Jena

Schon als Kind interessierte er sich für die Lehren Ernst Häckels und empfand rege Bewunderung für die indigene Bevölkerung Amerikas. Im Alter von 20 Jahren - 1903 - verließ er in Richtung Brasilien seine Heimatstadt, die er nie wieder besuchte. Nur einmal kam er noch nach Deutschland zurück.
Autodidaktisch eignete sich Unckel ethnographische Grundkenntnisse an und zwei Jahre später hatte er ein erstes Zusammentreffen mit Apapocúva-Guarani-Indianern. Von diesem Stamm erhielt er den indianischen Beinamen Nimuendajú («Der sich eine Wohnung bei uns nahm»).


1922 erhielt der deutsche Forscher die brasilianische Staatsbürgerschaft.
Curt Unckel starb am 10. Dezember 1945 in Santa Rita, Brasilien. Die Todesursache konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Wenn einmal seine ethnologischen Arbeiten ausgewertet sein werden, wird sein ethnologisches Werk hoffentlich einmal eine entsprechende Würdigung bekommen.
In der Jenaer Oberaue wurde 1965 zu Ehren des Ethnologen ein Gedenkstein nahe dem Märchenbrunnen aufgestellt.
1983/84 wurde anläßlich seines 100. Geburtstages eine Ausstellung des staatlichen Museum für Völkerkunde in Dresden für den Jenaer Indianerforscher organisiert.
Mit der Anbringung einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus erhielt der Forscher die entsprechende Ehrung seiner Heimatsstadt. Ich hoffe, dass mit dieser Webseite Curt Unckel bereits eine kleine Anerkennung für sein Wirken der Erforschung von ethnischen Gruppen erhalten wird.