Indianerhäuptlinge der Zivilisierten Nationen


Die Indianerhäuptlinge der Stämme im Einzelnen


 

Indianerhäuptlinge der Cherokee

  Bowl
Er war Häuptling der Cherokee, der im Jahre 1794 mit einer Gruppe Cherokee westlich über den Mississippi zog, um weiteren Anschlägen der Weißen zu entgehen, die zuvor einige Mitglieder des Stammes getötet hatten. Bowl vereinigte sich mit anderen Stammesgruppen und wanderte 1802 nach Texas, wo er und seine große Schar vom mexikanischen Gouverneur ein großes Stück Land geschenkt bekam. Das Gebiet lag zwischen den heutigen Städten Houston und Dallas. 1835 eroberten amerikanische Kolonisten Texas. Sam Houston versuchte vergeblich die Cherokee zu schützen. Die neuen Besitzer von Texas waren dagegen, dass Indianer Land besaßen. Der neue Gouverneur von Texas, einst Privatsekretär des Militärgouverneurs von Georgia, widmete seine ganze Aufmerksamkeit darin, die Cherokee und Creek wie auch alle anderen Stämme aus Texas zu vertreiben oder auszurotten. Im Jahre 1839 überfielen texanische Regimenter das Dorf von Bowl am Angelina River und ermordete Bowl und vieler seiner Stammesangehörigen. Die wenigen Überlebenden des Gemetzels wurden über die Grenze in andere Bundesstaaten gejagt.

  Little Carpenter
Im Deutschen bedeutet der Name "Kleiner Zimmermann". Little Carpenter war Häuptling der Cherokee, der obwohl die Cherokee loyal zu den Briten hielten, auf Seiten der Kolonisten kämpfte. Er hatte unter seinem Kommando 500 der besten Gewehrschützen seines Volkes.

  Sequoya
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Indianerhäuptlinge der Chikasaw

  Colbert, William
Er war Häuptling der Chickasaw, der als General im Unabhängigkeitskrieg von 1775 bis 1783 und im Krieg von 1812 an der Seite der Briten kämpfte. 1816 unterzeichnete er einen Friedensvertrag, bei dem das gesamte Stammesgebiet an die USA fiel.

 

Häuptlinge der Choctaw

  Mushalatubbee
Er war Häuptling der Choctaw. Seine Krieger führte er im Krieg von 1812 an der Seite von Jackson gegen die Creek. Mushalatubbee starb an den Blattern am 30. September 1838.

  Pitchlynn
Pitchlynn wurde am 30. Januar 1806 als Mischling geboren. Als der englische Dichter Charles Dickens 1842 auf Reise ging, begleitete Pitchlynn ihn. Er kämpfte im Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 auf der Seite der Nordstaatler, hingegen seine Söhne auf der des Südens. Er vertrat sein Volk in Washington bei Verhandlungen im Jahre 1865. Am 17. Januar 1881 starb er.

  Pushmataha
Pushmataha war Sachem der Choctaw, der 1764 geboren wurde. Er war gegenüber den Amerikanern loyal. Dies bewies er, in dem er gut ausgebildete Choctaw-Krieger ihnen zur Verfügung stellte, um Indianerstämme zu befrieden. Generäle der US-Armee stellten die Choctaw-Krieger ihren eigenen Truppen als vorbildlich dar. Pushmataha unternahm Reisen nach Washington, wo er vor dem Repräsentantenhaus und dem Senat Reden hielt. Außerdem wurden von dem Häuptling in der Presse Artikel veröffentlicht. Als Häuptling trat er für die Angelegenheiten seines Volkes ein. Am 24. Dezember 1824 starb er an einer Lungenentzündung. Mit militärischen Ehren wurde er auf dem Friedhof des Kongresses beigesetzt.

 

Häuptlinge der Creek

  Bosomworth, Mary (Musgrove, Mary; Mathews, Mary)
(= Maria Busenwert). Die Creek-Indianerin diente dem Gouverneur von Georgia, Oglethorpe, als Dolmetscherin wegen ihres guten Englischs. Reverend Bosomworth war ihr 3. Ehemann.

  Emistesigo
Er war Sachem der Oberen Creek. Emistesigo kämpfte in Georgia gegen die Engländer. Er griff eine große Kompanie an, bemächtigte sich der Kanone und richtete sie gegen seine Feinde. Emistesigo fiel in dieser Schlacht mit 17 seiner Krieger im jungen Alter von 30 Jahren.

  Lamochattee
bedeutet gleich "Roter Falke", im Englischen "Red Hawk". Er war Häuptling der Oberen Creek. Lamochattee war Halbblut, sein Name bei den Weißen war William Weatherford. Lamochattee setzte sich und einige andere Führer der verbündeten Stämme nach dem Tod Tecumsehs in der Schlacht am Thames River am 05. Oktober 1813 weiterhin zur Wehr. Lamochattee war zwar gegen Krieg, aber als die jungen Krieger wieder mit Überfällen begannen, änderte er seine neutrale Haltung. Als General Andrew Jackson - spätere US-Präsident - nach Georgia in Marsch gesetzt wurde, um die Unruhen niederzuschlagen, wanderten Lamochattee und Menewa - Häuptling der Unteren Creek - nach Florida. In der Wildnis konnten sie sich aber gegen Jackson nicht lange halten, der die befestigten Creek-Dörfer stürmen ließ und die Krieger tötete und die Frauen und Kinder in die Gefangenschaft brachte. In der Schlacht am Tallapoosa River im heutigen US-Bundesstaat Alabama, wo die Creek hin geflüchtet waren, erhielten sie eine vernichtende Niederlage. Der oberste Kriegshäuptling der Creek unterzeichnete am 09. August 1814 einen Friedensvertrag mit seinen amerikanischen Feinden, bei dem sie große Gebiete ihres Stammesterritoriums verloren.

  MacIntosh, William
Er war Häuptling der Unteren Creek. Er war Halbblut - Sohn eines schottischen Händlers und einer Creek-Squaw. Als sich die Creek im Krieg von 1813/14 in zwei gegnerische Parteien - in die pro- und anti-amerikanische Seite - spalteten, Lamochattee der Oberen und Menewa der Unteren Creek gegen die Amerikaner kämpften, war MacIntosh Anführer der pro-amerikanischen Seite. Er war der Befehlshaber unter General Andrew Jackson in einem Kampf gegen 200 Stammesangehörige. MacIntosh wurde nach dem Krieg zum Oberhäuptling der Unteren Creek gewählt, der im Laufe von einigen Jahren ein totalitärer Mensch wurde. MacIntosh ging sogar soweit, dass er mit 12 Häuptlingen, die ihm hörig waren, Verhandlungen in den Jahren 1821 und 1823 mit Bürgern aus Georgia über die Abtretung eines Teiles ihres Landes von 15 Millionen Acres begann. 36 der einflußreichsten Häuptlinge der Creek, die hinter sich Neunzehntel der Creek vereinigt hatten, waren dagegen. Doch MacIntosh und seine Anhänger unterzeichneten im Frühjahr des Jahres 1825 den Vertrag, der aber nur 10 Millionen Acres den Bürgern von Georgia überließ. Mit dem Vertrag verletzte MacIntosh die Sitten und Gesetzte der Creek. Auch die Nichtzustimmung der Ratsversammlung hatte sein Todesurteil zur Folge, welches Menewa als bestimmter Scharfrichter ausführte.

  Menewa
Menewa war Häuptling der Unteren Creek und ein Mestize. Schon in seiner Jugend vollbrachte er Heldentaten und deshalb erhielt er den Namen Hothlepoya, was Toller Kriegsjäger bedeutet (engl.: Crazy War Hunter). Menewa wurde oberster Anführer der Red Sticks der Unteren Creek im anti-amerikanischen Krieg. Er stand vor dem Krieg von 1813/14 im Streit mit MacIntosh, um so viele wie möglich Anhänger zu erhalten. Menewa (900 Krieger) verbündete sich am Anfang des Krieges mit Lamochattee. MacIntosh schloß sich General Andrew Jackson an, die gemeinsam die Creek der Anti-Amerika-Koalisation gnadenlos jagten. In der Schlacht am Tallapoosa River in Alabama wurde Lamochattee und Menewa mit ihren Anhängern vernichtend geschlagen, so dass sie einen verachtungswürdigen Friedensvertrag annehmen mußten, in dem sie große Teile ihres Jagdgebietes verloren. MacIntosh, der in einem illegalen Vertrag mehr als die Hälfte des Creek-Landes abtreten wollte, war der Erzfeind Menewas. Die Ratsversammlung verurteilte MacIntosh wegen des Vertrages zum Tode und als bestimmter Scharfrichter drang Menewa in dessen Haus ein und erschoss ihn. In Washington unterzeichnete Menewa einen neuen Vertrag, da der alte annuliert worden war. Der neue Vertrag von 1831 sicherte angeblich den Creek für immer das Land, aber Kommissare der Regierung der USA sollten die Creek zur Übersiedlung nach Oklahoma überreden.

  Porter, Pleasant
Er ist einer der letzten Creek-Häuptlinge im Indianer-Territorium Oklahoma. Im amerikanischen Bürgerkrieg kämpfte er auf Seiten der Südstaaten.

  Spring Frog
war ein Häuptling der Creek, der als erster der Umsiedlung nach den Westen zustimmte. Seinem Charakter nach war er korrekt und ehrenhaft. Tooan Tuh war sein Cherokee-Name, ebenso nannte man ihn auch Yoosto.

  Yoholo Micco
Yoholo Micco war Häuptling der Creek, der seinem Charakter nach ein milder, aufrichtiger und großzügiger Mensch gewesen war, und auch als ausgesprochen guter Redner galt. 1826 wurde er und sein Stamm aus seiner Heimat - Tallapoosa in Alabama - nach Westen umgesiedelt, wo er 50-jährig an den Folgen starb.

 

Häuptlinge der Seminolen

  Big Bowlegs
(dtsch.: Große O-Beine, Krummbeine, indian.: Holatamico). Er war einer der letzten großen Seminolen-Häuptlinge in Florida. Big Bowlegs war einverstanden, im Jahre 1858 mit seinem Stamm in die westlichen Reservationen zu ziehen.

  Charley Emathia
Charley Emathia war Häuptling der Seminolen. Nachdem er von Amerikanern bestochen worden war, setzte er sich für die Umsiedlung seines Volkes ein. Osceola erschoß ihn für diesen Verrat.

  Chittee Yoholo
(dtsch.: "Schlange-die-sich-bewegt"). Er war Häuptling der Seminolen. Seine Herkunft ist unbekannt. Chittee Yoholo versucht mit den Creeks eine militärische Allianz zu schließen, um gemeinsam gegen die USA zu kämpfen. Er ergab sich der USA und versprach stets loyal zu bleiben. Er und seine Familie wurden daraufhin im heutigen US-Bundesstaat Arkansas angesiedelt.

  Foke-Luste-Hajo
(dtsch.: Schwarzer-rauher-Dreck, engl.: Black Dirt). Er war einer der sieben Häuptlinge, die die Vereinigten Staaten zur Besichtigung des Landes einluden, welches für die Seminolen vorgesehen war. Als es zum Krieg kam, floh er mit 450 Personen zum Fort Brock. Foke-Luste-Hajo versuchte die Kampfhandlungen auf diplomatischem Wege zu beenden.

  Hillis Hadjo
Hillis Hadjo war Prophet und Häuptling der Seminolen in Florida. Amerikaner ermordeten ihn als er 1817 für England Partei ergriff.

  Hornotlimed
(dtsch.: Alter Rotstock, engl.: Old Red Stick). Er war Häuptling der Seminolen, der am Seminolenkrieg 1817 teilnahm.

  McGillivray, Alexander
McGillivray war Oberhäuptling der Seminolen und Creek, der als Sohn eines schottischen Händlers und einer damaligen Schönheit mit Namen Sehoy geboren wurde. Sehoys Eltern waren indianischer Herkunft und ihr Mann war der Sohn einer Familie der französischen Aristokratie. McGillivray war unbestrittener Anführer und oberster Häuptling der Creek und Seminolen, der ein Heer von 10.000 Kriegern befehligte. Im Jahre 1790 handelte er mit dem Gouverneurment der Vereinigten Staaten einen Vertrag aus, der die Grenzen der Creek-Nation exakt festlegte. Alexander McGillivray war der reichste Mann des gesamten Südens bis zu seinem Tod im Jahre 1793.

  Milly
Milly, Hado war die Tochter eines Seminolen-Häuptlings. Sie rettete dem Amerikaner McKrimmon das Leben und wollte für sein Leben ihres geben. Ihr Vater ließ die Hinrichtung ausfallen und verkaufte den Schotten an die Spanier als Sklaven. Der Häuptling und seine Tochter Milly wurden von Amerikanern gefangengenommen. Jetzt rettete der Schotte den Häuptling vor der Haft. Milly heiratete er (siehe Pocahonta).

  Neamathla
Neamathla war Creek und erster Seminolen-Sachem, der seinem Volk Disziplin beibrachte und Übergriffe gegen Amerikaner auf schärfste Weise bestrafte. Neamathla war hochintelligent, energisch und war dafür bei US-Politikern hochangesehen. Der erste Seminolen-Krieg drohte auszubrechen, was Neamathla dazu veranlaßte gegenüber Vertretern der USA seine friedlichen Absichten zu bekunden. Die US-Behörden schenkten ihm und seiner Familie daraufhin ein schönes Haus, welches aber abseits der Seminolen-Dörfer lag. Die Seminolen wählten Neamathla als Sachem ab und es kam zum Guerillakrieg. Neamathla und seine Familie verließen die Seminolen und kehrten zu den Creeks zurück.

  Osceola
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  Yaha-Hajo
Yaha-Hajo war der zweite Seminolen-Häuptling, der zur Umsiedlung seines Stammes bereit war. Er wurde später Gegner dieser Evakuierungspolitik. Auf die US-Truppen unternahm er zahlreiche Überfälle und schoß am 29. März 1836 am Ocklewahah River General Joseph Shelton als Scharfschütze in die Hüfte. Als er sein Gewehr nachlud, wurde er von einem Soldaten erschossen.