Malecite
Sie waren ein Volksstamm der Algonkin-Sprachfamilie, der jenseits der Grenze des Maisanbaus lebte. Ihre Heimat liegt im heutigen US-Staat Maine. Sie wohnten in sogenannten Kindred-Dörfern zusammen, die saisonbedingt zugunsten von Lagern aufgegeben wurden, in denen Wildfrüchte, Beeren und Nüsse gesammelt wurden. Hauptnahrung der Malecite war Karibu, Elch und Fisch.
Da die Jäger-Sammler-Gesellschaften verstreut über ein bestimmtes Gebiet waren, waren sie verwandtschaftlich organisiert in sogenannten Kindreds. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Blutsverwandten, die nicht einen gemeinsamen Vorfahren hatten, sondern von einer lebenden Einzelperson. Die Kindreds waren über Mutter und Vater zu anderen Menschen verbunden, die nicht Blutsverwandte sein mußten, aber doch verwandt waren.
Es gab aber soziale Unterschiede, die auf folgende Faktoren basierten, wie Alter, Geschlecht, Können und Fähigkeiten und mit Geistern in Kontakt treten können. Die sogenannten Kindreds war also der Zusammenschluß von Menschen in einer Gruppe mit einem bestimmten Jagdrevier.
Innerhalb einer solchen Jäger-Sammler-Gruppe erfreute man sich aller Freiheiten einer Gesellschaft, konnte sich aber auf gegenseitige Unterstützung der Familie verlassen.
1967 gab es in Kanada 1.626 Stammesmitglieder; die Houlton-Sippe der Maleseet im US-Bundesstatt Maine zählte 1982 250 Personen.
Die Malecite hatten einen genauen, saisonbedingten Jagd- und Sammelplan
Januar = Jagd auf Robben
Februar, März = Jagd auf Biber, Fischotter, Elch, Karibu und Bär
Ende März = Fischfang, der Fische, die zum Laichen die Flüsse hinaufkamen
Ende April = Fischfang auf Hering, Stör, Lachs und das Sammeln der Eier der Kanadagans
Mai bis September = Kabeljaufischen und Muscheln sammeln entlang der Küste und Einbringen
der reifenden Sommerfrüchte
Ende September = Aalfang
Oktober, November = Jagd auf Biber und Elche
Mitten im Winter = Harpunenjagd in eisbedeckten Gewässern auf den laichenden
Frostfisch (Microgradus tomcodus)